Aalangeln

Aalangeln – die besten Tipps und Tricks fürs Angeln auf Aal

Auf dieser Seite haben wir alles rund um das Aalangeln zusammengetragen, eine wahre Fundgrube an Informationen und Links zu verschiedenen Themen, die hoffentlich auch dir Lust auf mehr machen und dich zum Aalprofi am Wasser werden lassen.

Hier erfährst Du alles über das Aalangeln, Aalköder, Angelzubehör, Angeltechniken zum Fang dieses Raubfisches und Möglichkeiten der Weiterverarbeitung. Aale gibt es in fast allen Gewässern, aber auch hier gibt es erfahrungsgemäß bessere und schlechtere Plätze und Köder. Wo sich das Angeln lohnt, erfährst du auf den einzelnen Gewässerdetailseiten des fhp-Angel-und Outdoorportals, die Du über die Gewässerliste findest.

Aalangeln ist bei vielen immer noch eine besondere Herausforderung, weil dieser langgestreckte Fisch beim Drill alle Register zieht und eine Anlandung meist erschwert. Selbst wenn er sich schon längst im Kescher befindet, kämpft er noch um seine Freiheit. Aber auch um sein Leben kämpft dieser Fisch häufig genug, aufgrund der zunehmenden Gefährdung vor allem durch Wasserkraft.

Aale werden oft in Ufernähe und nachts gefangen, da sie sich jetzt mit ihrem hervorragenden Geruchssinn gut orientieren und auf Beutefang gehen können. Aalangeln macht Spaß und ist eine schöne Abwechslung für Anfänger und Profis. Hier kann man Angeltechniken üben und mit wenig Ausrüstung einen entspannten Abend verbringen. Was du zum Aalangeln brauchst und was es sonst noch zu wissen gibt, findest du hier.

Aal Ökologie

Aale verbringen die meiste Zeit ihres Lebens im Süßwasser, wo sie in Seen, Flüssen und Teichen zu einer Länge von über einem Meter heranwachsen. Im Süßwasser lebende Aale werden als Gelbaale bezeichnet.

Die Laichgebiete der Aale liegen jedoch in der Sargassosee, weit vor der Küste Floridas im Atlantik. Um dorthin zu gelangen, machen die Aale eine starke körperliche Veränderung durch. Sie färben sich silbrig, der Verdauungstrakt und andere Merkmale verändern sich.

Der Aal ist bereit für den Abstieg ins Meer und wird nun als Blankaal oder Silberaal bezeichnet. Diese Veränderung beinhaltet auch die Anpassung an das Salzwasser, wo der Aal mit dem Golfstrom zu seinen Laichplätzen gelangt. Wegen dieser Wanderung vom Süßwasser ins Meer werden Aale auch als katadrome (abwandernde) Wanderfische bezeichnet.

Beim Laichen sinken die Eier auf den Meeresboden, wo die noch durchsichtigen, blattähnlichen Jungaale schlüpfen. Dieses Stadium wird als Weidenblattstadium bezeichnet. Mit dem Golfstrom gelangen die kleinen Aale an die Küsten Europas. Hier entwickeln sie ihre Verdauungsorgane und nehmen schnell an Gewicht zu. In diesem Stadium werden sie als Glasaale bezeichnet.

Diese Aale steigen dann in die Flüsse auf, wo sie sich gelblich-braun verfärben und als Gelbaale bezeichnet werden. Je nach Ernährungsweise entwickelt sich das Erscheinungsbild des Spitzkopfaals (Allesfresser) oder des Breitkopfaals (Fischräuber). Kräftige Tiere über 50 bis 60 cm sind meist Weibchen und wandern nach einigen Jahren wieder ins Meer ab.

Charakteristisch für den Europäischen Aal ist der biegsame, schlangenförmige Körper. Rücken- Schwanz- und Afterflosse sind über einen durchgehenden Saum miteinander verbunden und sorgen für eine gute Koordination und hohe Beweglichkeit. So kann er sogar rückwärts schwimmen. Sein Kopf bildet eine nahtlose Verbindung mit dem Körper und ist vor allem durch den schmalen Kiemenbereich als Kopf erkennbar. Die engen Kiemenöffnungen kann er dicht verschließen, so dass er auch eine gewisse Zeit an Land überleben kann. Die Zähne sind klein und spitz. Seine Haut ist mit sehr kleinen Schuppen besetzt und mit einer schützenden Schleimschicht überzogen. Weibchen können bis zu etwa 1,3 Meter lang werden. Männchen bringen es jedoch allerhöchstens auf eine Länge von 60 Zentimetern.

 


Video von Fischerei Müritz-Plau GmbH

Ruten und Rollen zum Aalangeln

Um Aale zu fangen bedarf es keiner stark spezialisierten Gerätschaften, sondern lediglich einfaches Aal Gerät. Was genau beim Aalansitz dabei sein sollte erfährst Du in diesem Abschnitt.

Für das Aalangeln sind also keine speziellen Aalruten erforderlich, lediglich das Wurfgewicht muss auf die Bebleiung abgestimmt sein. Zum Aalangeln können Grund- und Posenruten verwendet werden.

Im Süßwasser werden meist kurze Grundruten oder kurze Posenruten, aber auch lange Matchruten oder Feederruten verwendet. Am häufigsten werden jedoch Ruten verwendet, die „übrig“ geblieben sind. Aale sind recht kampfstark, aber wenn man sie erst einmal vom Grund weggezogen hat, lassen sie sich leicht einkurbeln.

Mit kurzen, harten Ruten lassen sich auch Stellen im Unterholz oder an überhängenden Bäumen gut angeln. Aale werden auch häufig in Ufernähe, an Spundwänden oder Stegen gefangen. Hier lassen sich kurze Ruten besser manövrieren und kräftige Ruten ermöglichen es, den Aal nach dem Drill von Wurzeln, Steinen und anderen Gegenständen fernzuhalten, an denen er sich festhalten und verkeilen möchte.

Lange Ruten können aber auch von Vorteil sein, um über Hindernisse wie Steinschüttungen in Kanälen, Schilfbänke, Abbruchkanten oder Totholz hinweg fischen zu können. Weiche Ruten erlauben den Einsatz dünnerer Schnüre. Aale werden auch beim Brandungsangeln und in Flussmündungen gefangen. Hier werden meist längere Ruten verwendet, um weiter auswerfen zu können und aufgrund der Uferbeschaffenheit einen besseren Drillwinkel zu erzielen.

Rollen zum Aalangeln müssen keine exorbitanten Kriterien erfüllen, da die Köder meist in Ufernähe ausgelegt werden und das Angeln einfach ist. Rollen zum Aalangeln sollten gut gefüllt und die Schnur nicht zu dick sein. Beim Grundangeln sollten Rollen mit sehr feinem Freilauf verwendet werden, damit der Aal keinen Widerstand spürt.

Alternativ kann beim Grundangeln, wie auch beim Posenangeln, der Kurbelarm hochgeklappt werden, so dass der Fisch die Schnur frei abziehen kann. Der Freilauf hilft jedoch, bei Wind und Wellen ein Verheddern der Schnur zu vermeiden.

  • Aalrute: Eine Aal Rute sollte 3,0 bis 3,3 Meter lang sein und eine Wurfgewicht von 50 bis 80 Gramm haben. Schweres Aal Gerät ist sicherer als zu leichtes. Beim Angeln am Fluss empfiehlt es sich, die Aal Angel mit einem High Pod hoch aufzustellen, so dass die Hauptschnur aus dem Wasser kommt und der Strömungsdruck von der Sehne genommen wird.
  • Aalrolle: Eine spezielle Aal Rolle im Sinne eines spezialisierten Aal Geräts gibt es in dem Sinne nicht. Mit einer herkömmlichen Stationärrolle für monofile Schnüre ist man beim Aalangeln eigentlich bestens bedient. Da Aale keine starken Fluchten hinlegen und insofern nicht gedrillt werden, reicht eine Rolle mit einem Fassungsvermögen von 100 Metern einer 0,35 Millimeter starken Schnur vollkommen aus. Dabei sollten ausschließlich monofile Schnüre verwendet werden. Mehr grundlegendes Aal Gerät ist in Sachen Hardware gar nicht nötig.

 

Zum Aalangeln braucht es kein wirklich spezielles Aal Gerät. Ausreichend kräftiges Material, um den Aal kompromisslos ans Ufer pumpen zu können sowie einfache Grund- und Posenmontagen bringen die nächtlichen Schleicher bereits an den Haken.

 

Aalangeln
Aalangeln funktioniert super nachts auf Grund. Bisse bekommt man Dank visueller Bissanzeiger mit.

Köder zum Aalangeln

Aale sind Raubfische und lassen sich vor allem von schlanken, toten Köderfischen und saftigen Wurmbündeln anlocken. Auch Maden und andere Duftköder können Aale von weitem anlocken.

Diese Köder werden vom Aal gerne und ohne große Scheu angenommen. Aber auch Maden sollten vom Aal nicht unbeachtet bleiben. Wie beim Zanderangeln sollten auch beim Aalangeln die Köderfische möglichst schlank sein. Geeignete Köderfische für Aale sind Lauben, Rotaugen, Kaulbarsche, Grundeln, Barsche und Rotfedern

Allerdings sollten hier wieder kleinere und schmalere Fische von maximal 7 cm Länge verwendet werden, die der Aal gut schlucken kann. Alternativ können die Aale auch mit halben bis ganzen Tauwürmern gelockt werden. Der Wurm sollte nicht zu lang sein, um die Chance zu erhöhen, dass der Haken auch im Maul des Fisches sitzt. Beliebt sind auch Garnelen.

Beim Pöddern können Tauwürmer auch ohne Haken auf eine Schnur aufgefädelt angeboten werden, so dass Aale ohne Haken gefangen und zu kleine Aale zurückgesetzt werden können. Aber auch Dendrobena eignen sich hervorragend für die Aalfischerei.

 

Aal Köder und Futter
Aale sind Raubfische und somit sind Köderfische und Würmer, aber auch Garnelen, die erste Wahl beim nächtlichen Aalansitz. Auch Anfüttern mit bspw. Blutmehl ist möglich.

Zubehör zum Aalangeln

Das Zubehör zum Aalangeln besteht aus:

  1. Angelrute, Angelrolle, Hauptschnur
  2. Wurmhaken, Vorfach, Wirbel
  3. Rutenständer
  4. Bissanzeiger (Elektrischer, Aalglocke, Knicklicht, Tesafilm, Schlauchring, Gummiband, Pose)
  5. Köder (Köderfisch, Fischfetzen, Tauwürmer, Rotwürmer, Maden, Lockfutter)
  6. Ködernadel
  7. Messer, Aaltöter, Lappen
  8. Eimer, Tüte

 

Neben den üblichen Verdächtigen Rute, Rolle, Wirbel und Vorfach sind die Haken das A und O beim Angeln.

Hier sind vor allem Wurmhaken zu empfehlen, die mit ihren kleinen Widerhaken am Schaft Würmern und kleinen Fischfetzen besseren Halt bieten. Der Haken sollte nicht zu groß sein, aber die Hakenspitze sollte frei liegen, um sich auch im Fisch verhaken zu können.

Deshalb sollte der Haken je nach Köder nicht zu klein gewählt werden. Rutenständer richten die Rute aus, heben die Spitze über die Uferböschung und bieten ggf. eine Aufnahme für einen elektrischen Bissanzeiger. Es können aber auch andere Bissanzeiger verwendet werden. Mindestens einer ist jedoch erforderlich.

Beim Grundangeln mit geschlossenem Bügel wird die Aalglocke oder das Knicklicht an der Rutenspitze oder das Knicklicht oder ein Gewicht als Bissanzeiger in den Schnurbogen gehängt, der von der offenen Rolle herabhängt.

Alternativ natürlich auch die Pose. Die benötigten Köder werden am besten mit der Ködernadel auf den vorgebundenen Hakenschenkel gezogen und mit etwas Geschmacksstoff angereichert. Auch Grundfutter für Fische kann als Köder verwendet werden. Abschließend sollte der Fisch waidgerecht getötet werden, wobei beim Aal das Rückenmark durchtrennt werden sollte. Ein Tuch hilft beim Festhalten und eine Tüte sorgt dafür, dass der Fang ohne Schleim auf der eigenen Kleidung nach Hause gebracht werden kann.

Montagen zum Aalangeln

Das Fischen mit der Pose ist wohl die gängigste Methode zum Angeln auf Aal. Wer Tauwürmer als Köder benutzt, sollte diese vom Kopfbereich her bis auf das Vorfach aufziehen. Zu empfehlen ist eine Hakengröße von 2 bis 8. Köderfische hingegen lassen sich mit einer Ködernadel auf das Vorfach bringen. Als Posen kommen Modelle zwischen 3 und 6 Gramm in Frage, meist Knicklichtposen Der Köder wird dabei einige Zentimeter über dem Grund präsentiert oder auf dem Grund abgelegt.

Um mit einer Grundmontage Aal zu fangen, wird die Hauptschnur nacheinander mit einem Laufblei, einer Gummiperle, einem Wirbel und einem 40 bis 60 cm langen Vorfach mit Haken versehen. Dabei hält das Blei die Montage am Gewässergrund und wird durch die Gummiperle gegen den Wirbelknoten abgestoppt. Der Wirbel verhindert, dass sich das Vorfach bei dem sich windenden Aal stark verdrillt. Bei einer Aal Grundmontage ist man mit einer Hauptschnur von 0,35 Millimeter und einem Vorfach von 0,30 Millimetern auf der sicheren Seite. Schwereres Aal Gerät ist meist sicherer. Meist sollte das Aal Gerät sowohl Bestandteile für die Grund- wie die Posenmontage umfassen.

 

Aalangeln Gerät Montage
Aalangeln ist auch in Hafengebieten und an Spundwänden erfolgreich.

Aalangeln allgemein

Das Aalangeln ist eine einfache Angelfischerei und wie geschaffen für Anfänger, die das rutschige Handwerk erlernen wollen.

Denn Aale lassen sich sowohl beim Posenangeln als auch beim Grundangeln fangen, während man in geselliger Runde zusammensitzt und über Anglerlatein fachsimpelt.

Aale werden aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung in unseren heimischen Gewässern großflächig durch Besatzmaßnahmen eingesetzt und gehören zu den beliebtesten und edelsten Speisefischen Europas. Die Aaljagd ist daher fast überall möglich, lohnend und gesellig. Aale haben ein feines Näschen für die ausgelegten Köder, sind aber auch recht vorsichtig, so dass sich Angler immer wieder neu auf die Schlange einstellen müssen, was die fischereilichen Fähigkeiten schult.

Aale werden zwar gelegentlich auch tagsüber gefangen, meist aber nachts, wenn sie unbehelligt von vielen anderen Arten auf Beutezug gehen können. Ihre bevorzugte Nahrung sind Würmer und andere kleine Fischarten. Aale lassen sich am besten in Ufernähe fangen. Der Drill ist meist kurz und der Fang glitschig, aber ein echter Gewinn für den heimischen Herd.

Ob geräuchert oder als Brataal in der Pfanne, Aale sind wegen ihres Fettgehalts eine echte Freunde und ein Gaumenschmaus. Also nichts wie raus ans Wasser und Rute raus auf Aal!

Wann ist die beste Beißzeit?

Frühling und Sommer sind die besten Jahreszeiten, um beim Angeln auf Aal erfolgreich zu sein – am besten abends und nachts. Die für das Aalangeln beste Zeit liegt zwischen der Abenddämmerung und 1 Uhr nachts. Danach scheinen die Fische dann häufig erst einmal eine Pause zu machen, um zwischen 3 und 4 erneut auf Jagd zu gehen. In trüberen Gewässern können sich die Beißzeiten auch ausdehnen.

Bedingungen zum Aalangeln

Wer erfolgreich auf Aal angeln will, sollte darauf achten, dass die Wassertemperatur nicht weniger als 10 Grad beträgt. Bei niedrigeren Temperaturen bleiben sie nämlich lieber in ihrem Unterschlupf in tieferen Bereichen und konzentrieren sich hier auf gerade vorbei schwimmende Beutefische. Allerdings bestätigen Ausnahmen die Regel und manch ein Aal wird auch schon sehr zeitig gefangen.

Auch Wetter- und Mondphasen beeinflussen das Beißverhalten der Aale. So sind die Aussichten auf Bisse zum Beispiel besonders hoch, wenn es kurz zuvor geregnet hat und das Wasser Würmer und Insekten von den Bäumen und Büschen in das Gewässer gespült hat. Diese schnelle Beute lassen sich die langen Räuber nicht entgehen.

Zudem hat man die Erfahrung gemacht, dass Vollmondnächte die Beißfreudigkeit deutlich reduzieren. Unter Aalanglern gilt daher der Grundsatz „Je schwärzer die Nacht, desto angriffslustiger die Aale”.

Wo angelt man Aale am besten?

Aale halten sich gern in Ufernähe auf, wo Steinpackungen, versunkene Bäume und Seerosenfelder gute Verstecke und Beute versprechen. Auch unterspülte, vegetationsreiche Gewässerkanten gelten als Hotspots beim Aalangeln, weil sie nicht nur Unterschlupf bieten, sondern ihre Augen auch vor zu hellem Licht schützen. An solchen Stellen kann man sein Glück auch tagsüber versuchen.

Wer in einem See auf Aal angeln will, sollte sich mit einem Echolot oder Lotblei auf die Suche nach unter Wasser liegenden Landzungen und anderen Erhebungen in der Nähe von Schilfkanten machen. Denn diesen Wege nutzen Aale gerne, um zum Ufer zu gelangen. In Flüssen sind vor allem Außenkurven vielversprechende Aalreviere. Insbesondere dann, wenn sie viele Unterschlupfmöglichkeiten bieten und über eine ausgeprägte Bodenstruktur verfügen.

Aal anlanden, abhaken und töten

Es ist soweit – die Knicklichtpose zieht ab, der Anhieb sitzt und der Aal läuft in die Rute. Was aber passiert genau beim Anlanden, Abhaken und Töten des Fisches. Mehr dazu erfährst Du in diesem Abschnitt.

Anlanden von Aalen

Gehakte Aale sollten ohne längeren Drill zügig aus dem Wasser gekurbelt werden. Sonst besteht die Gefahr, dass der wendige Fisch sich an einem Hindernis festsetzt und verloren geht.

Beim Landen sollte ein engmaschiger Kescher verwendet werden, damit der Aal nicht durch die Maschen zu entkommen versucht und sich dabei verfängt. Kleine Exemplare können auch aus dem Wasser herausgehoben werden. Aalangler sollten den Fisch zwingend von der Montage fern halten, damit er sie sich nicht und die ein oder andere Ausrüstung – Vorfach, Hauptschnur oder gar Rute – wickelt.

Abhaken von Aalen

Ist der Aal zu klein – hier sollte ein großzügiges Augenmaß zur Anwendung kommen – sollte der Haken sofern möglich schnell mit einer Zange gelöst und der Fisch entlassen werden. Ist der Köder verschluckt, sollte das Vorfach so tief wie möglich getrennt und der Fisch samt Haken entlassen werden. Studien haben gezeigt, dass viele Aale den Haken los werden oder kaum davon beeinträchtigt werden.

Töten von Aalen

Ist der Aal groß genug zum Entnehmen, sollte der glitschige Fisch anschließend mit einem Handtuch festgehalten werden, auf dem Boden fixiert und das Rückgrat hinter dem Kopf mit einem Aaltöter oder zur Not mit einem Messer durchtrennt werden. Danach müssen sofort die Innereien – insbesondere das Herz – entnommen werden. Diese Art der Schlachtung, also ohne eine vorherige Betäubung durch einen Kopfschlag, ist nach § 12, Abs. 10 der Tierschutz-Schlachtverordnung nur bei Aalen und Plattfischen zugelassen.

Wichtig: Da Blut und Schleim von Aalen leider schwer abheilende Entzündungen hervorrufen können, sollten diese nicht mit Wunden in Kontakt oder an Schleimhäuten kommen. Hier gilt es also vorsichtig zu agieren und gründlich und sauber zu arbeiten. Beim Schlachten und bei der Zubereitung des Fisches sind Küchenhandschuhe zu empfehlen.

 

Aal anlanden, abhaken und töten
Zahlreiche Aale im Fangkorb. Solche Fänge verzeichnen oft nur noch Berufsfischer.

Aale für die Hitliste

Der europäische Aal ist und bleibt einer der beliebtesten Zielfische im deutschprachigen Raum. Zwar ist er aufgrund von Besatz fast überall anzutreffen, wirklich kapitale Rekord Aale sind allerdings äußerst selten. In unserer Aal Hitliste sind sämtliche in der Fisch Hitparade gemeldeten und von unserem Gutachter Kollegium bestätigten, Aal Fänge aufgelistet. Um zu sehen ob es dein persönlicher Rekord Aal auf die vorderen Ränge schafft, kannst du HIER deinen Fang melden.

Ab wann ist ein Aal kapital?

Der europäische Aal erreicht ausgewachsen eine Durchschnittsgröße von 50 bis 80 Zentimetern, wobei Männchen selten die 60 Zentimeter Marke überschreiten. Kapitale Aale sind also so gut wie immer Weibchen. Ein Fisch über 90 Zentimetern Länge oder gar einem Meter kann getrost als kapital bezeichnet werden. Bei einem Rekord Aal kommt es jedoch nicht nur auf die Länge an. Der Durchmesser und somit das Gewicht des Fisches spielen hier ebenfalls eine wichtige Rolle. Nicht umsonst unterteilen Angler Aale in “Schnürsenkel” und “Seile” oder “Taue”. Erstere bezeichnen die dünneren Jungfische, zweiteres ältere schwerere Exemplare. Eine Aal Dame mit einem Gewicht von über zwei Kilogramm ist unabhängig von der Länge ein Rekord Aal.

Aus früheren Zeiten sind Aal Fänge von weit über einem Meter Länge und einem Gewicht von sechs Kilogramm bekannt. Diese Zeiten sind jedoch lange vorbei, denn der Bestand des europäischen Aals geht dramatisch zurück. Das liegt vor allem an seinem besonderen Fortpflanzungsverhalten: Als Wanderfisch laichen ausgewachsene Aale weit entfernt im atlantischen Ozean. Nach der Paarung sterben sie. Das bedeutet, dass sich jeder gefangene Aal, so groß er auch sein mag, bisher noch nicht fortpflanzen konnte.

Gewässer und Tackle für kapitale Aale

Der Aal kommt aufgrund seines Wanderverhaltens und starkem Besatz in nahezu allen Gewässern vor. Ein kapitales Exemplar zu überlisten hängt oft von der richtigen Köderwahl für das entsprechende Gewässer ab. Neben Tauwurm und Fischfetzen können auch Boilies und Pellets, besonders in Kombination mit Lockstoffen, die Aalglöckchen zum klingeln bringen.

 

Aal Gefährdung
Aale sind gefährdet und in einigen Ländern ist das Aalangeln vollständig verboten, wie bspw. in Norwegen.

Aal: Gefährdung und Artenschutz

Wer Aale angeln möchte, sollte sich unbedingt mit diesem Fisch, seinem Nahrungs- und Jagdverhalten, seiner Fortpflanzung und natürlich seiner Gefährdung und seinem Schutz auseinandersetzen.

Genau wie der einzelne Fisch am Haken, so muss auch der Aal als Bestand um sein Überleben kämpfen. In nur wenigen Jahren sind die Bestände um über 90 Prozent zurückgegangen. Gründe für die Gefährdung des Aals sind vor allem die mangelnde Durchgängigkeit der Flüsse und Umwelteinflüsse in Form von Belastungen. Die fischereiliche Sterblichkeit spielt in Summe eher eine untergeordnete Rolle, da Angler vornehmlich durch Besatz dafür sorgen, dass Aale überhaupt noch in vielen Oberläufen vorkommen.

Der Aal gehört zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten. Noch vor 50 bis 60 Jahren wimmelte es in den europäischen Flüssen nur so von Aalen. Bis heute sind die Bestände stark zurückgegangen und nehmen weiter ab.

Im Jahr 2010 wurde der Europäische Aal bereits auf die Rote Liste des Washingtoner Artenschutzabkommens gesetzt. Dass Aale dennoch gefangen und verkauft werden dürfen, wird von Wissenschaftlern sowie Natur- und Tierschutzverbänden heftig kritisiert. Dabei ist die fischereiliche Sterblichkeit nicht ursächlich für den Rückgang des Aals, aber die fischereiliche Nutzung und Bewirtschaftung entscheidend für die Bestandserhaltung in vielen Gewässern.

Die Gründe für den dramatischen Rückgang sind vielfältig. Eine wichtige, aber noch nicht abschließend geklärte Rolle spielt sicherlich der Klimawandel, der die Meeresströmungen verändert. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die zahlreichen Hindernisse und Belastungen, denen sie in den Flüssen ausgesetzt sind.

Zu den Hindernissen zählen vor allem Staustufen. Gerade bei der Abwanderung geraten hier viele Aale in die Turbinen und überleben nicht. Auch chemische Belastungen, Parasiten und fehlende Feuchtgebiete machen den Aalen zu schaffen.

Durch die Anreicherung von Schwermetallen im Fettgewebe vergiften sich die Aale beim Fettabbau auf der langen und anstrengenden Rückwanderung in die Saragossasee.

Wer das Aalangeln mit besonderer Leidenschaft betreibt, sollte die Gefährdung des Aals stets im Blick behalten und nur soviel von diesen faszinierenden Fischen fangen, dass der Eigenbedarf nicht überschritten wird.

Züchten von Aalen?

Bis heute gibt es keine erfolgreiche Möglichkeit Aal zu züchten. Vielmehr werden die heimkehrenden Glasaale an den europäischen Küsten gefangen und in Aalzuchten aufgezogen. Nach wie vor ist also jeder Europäische Aal in der Karibik geboren. Seit Jahren arbeiten Wissenschaftler daran, die Tiere in heimischen Gewässern zu reproduzieren – bisher jedoch ohne Erfolg.

Fangverbot für den Europäischen Aal bis 2024 verabschiedet

Zum Schutz bedrohter Aale: Bundeslandwirtschaftsministerium legt Schonzeit für Nord- und Ostsee fest. Das im vergangenen Jahr beschlossene Fangverbot für die Freizeitfischerei in Brack- und Übergangsgewässern in Niedersachsen gilt bis zum 31. März 2024.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat in Abstimmung mit den Bundesländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein eine Schonzeit für Aale bis zum 14. März 2024 festgelegt. Demnach gilt in den deutschen Meeresgewässern ein umfassendes Aalfangverbot, das auch Aale als Beifang einschließt.

Fazit

Der Aal ist morphologisch ein spannender Fisch, mittlerweile aber leider stark gefährdet. Auch wenn die Fischerei nicht ursächlich für die Gefährdung des Aals und seinen Rückgang ist, ist ein maßvolles Beangeln dieses tollen Fisches zwingend also angeraten. Sich für die Durchgängigkeit von Flüssen einzusetzen wäre hingegen eine proaktive Möglichkeit zum Schutze des Aals.

Aale fängt man im Sommer abends und nachts, meist in Ufernähe und vor allem an interessanten Strukturen, wo sich die Aale gut verstecken können. Gerade Neumondnächte scheinen erfolgversprechender zu sein als andere Zeiten. Aalangeln sollte mit Maß betrieben werden, da die Zahl der Schlängler leider deutlich sinkt. Informiere Dich zu diesem Thema!

Neues aus dem FHP Magazin

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe