Fliegenfischen

Fliegenfischen – welche Köder, Rute, Fische, welches Set für Anfänger und Profis

Fliegenfischen gilt als kunstvolle und elegante Form, ja sogar als Königsdisziplin des Fischfangs und gewissermaßen scheint sich diese Angelart vom herkömmlichen Angeln sogar abzugrenzen. Dies zeigt sich in einigen Bereichen.


Angler pflegen zu sagen: “Heute beißt nix.”
Fliegenfischer sagen hingegen: “Die Fische zeigen heute ein äußerst selektives Beißverhalten.”


Ist das alles nur Anglerlatein oder doch eine ganz besondere Angel-Philosophie? Folgende Zusammenstellung gibt dir einen umfassenden Überblick zum Fliegenfischen in all seinen Facetten, vom Einstieg am lokalen Bach, über das Hechtstreamern bis hin zur abenteuerlichen Urlaubsreise auf Königslachse und extrem gewagte Unternehmen auf große Meeresfische

Was ist Fliegenfischen eigentlich?

Bei dieser Angelart wird ganz einfach ausgedrückt, eine künstliche Fliege ins Wasser geworfen. Der Fisch schnappt zu und wird an der Leine eingeholt. Klingt im Prinzip ganz einfach, aber in der Praxis liegen die Dinge leider etwas komplizierter.

Einen kurzer Überblick zur Technik und zum Ablauf ist nur der Anfang vom Fliegenfischen. Für diese Technik müssen Angler gewisse Insekten kennen, sowie ihre Entwicklungszyklen, damit sie die richtige künstliche Fliege ans Band knüpfen. Außerdem ist das Werfen mit der Fliegenrute ebenfalls eine Sache für sich und erfordert Einiges an Übung. Außerdem gibt es an Forellengewässern oftmals besondere Verhaltensregeln zu beachten.

Zunächst klingt es immer etwas überwältigend mit all den Insekten und der komplizierten Wurftechnik, doch mit ein paar kleinen Tipps und Tricks, gelingt es doch den meisten relativ schnell, die ersten Fische mit der Fliege ans Band zu locken.

Tipps für den Einstieg

Das Fliegenfischen zu lernen ist heute leichter denn je, denn es werden viele Kurse angeboten aber man kann es natürlich auch autodidaktisch mit Hilfe von Onlinevideos erlernen.

Auf diversen Webseiten, Onlineforen und in Fachzeitschriften finden sich nützliche Tipps für den Einstieg in das Fliegenfischen. Über den Austausch mit bekannten Fliegenfischern gelingt der Einstieg natürlich am besten und wer keinen persönlich kennt, kann einfach im Angelforum nachsehen und wird schnell fündig. In zahlreichen Threads kannst Du viele nützliche Fragen und antworten von Gleichgesinnten finden und wenn ein Problem auftaucht gibt es immer jemanden der Dir helfen kann.

Folgende Liste zeigt dir einige interessante Artikel und Forenbeiträge, in denen Du praktische Anfänger-Tipps zum Fliegenfischen findest.

Ausrüstung zum Fliegenfischen

Die Ausrüstung zum Fliegenfischen ist ganz simpel, denn eigentlich braucht man nur eine Rute, Rolle, Schnur, Vorfach und ein paar Fliegen. Doch in der Praxis sind doch noch ein paar Hilfsmittel und Zubehör notwendig, um komfortabel und effektiv zu angeln.

Fliegenfischerausrüstung umfasst alle von Fliegenfischern üblicherweise verwendeten Angelgeräte oder Ausrüstungsgegenstände. Fliegenruten sind eine spezielle Art von Angelruten, die zum Auswerfen von Fliegenschnur und künstlichen Fliegen bestimmt sind und mit einer Fliegenrolle kombiniert werden. Fliegenschnur ist so konzipiert ist, dass sie sich mit einer Fliegenrute leicht auswerfen lässt. Außerdem schwimmt sie oder sinkt sie je nach Variante. Das Zubehör beim Fliegenfischen umfasst Werkzeuge, Geräte, Kleidung und Bekleidung, die der Fliegenfischer für die Wartung und Vorbereitung der Ausrüstung, den Umgang mit dem gefangenen Fisch sowie für den persönlichen Komfort und die Sicherheit beim Fliegenfischen nutzt. Dazu gehören auch Fliegenboxen zur Aufbewahrung der künstlichen Fliegen.

Hier eine kleine Übersicht mit der gesamten Ausrüstung, die Du zum Fliegenfischen benötigst und nützlichen Beiträgen, die Funktionsweise, Arten und Eigenschaften genauer beleuchten.

Fliegenruten

Neben der Fliegenschnur hat die Rute beim Fliegenfischen eine besondere Bedeutung für den Wurf, da sie den ganzen Angeltag der verlängerte Arm zum Werfen und Präsentieren der Fliege ist.

Fliegenruten sind normalerweise zwischen 2 Meter und 4 Meter lang (6 ft und 13 ft). Fliegenruten werden nicht nach Wurfgewicht klassifiziert, wie normale Spinnruten, sondern in sogenannte AFTMA-Klassen, je nach passender Schnur. Der Hersteller kennzeichnet die Rute mit der AFTMA Klasse für die die Rute ausgelegt ist. Ruten und Schnüre mit der AFTMA Klasse 1 sind die leichtesten. Die schwersten Ruten und Schnüre, sind 16er-Ruten. Ab Klasse 8 eignen sich die Ruten für größere Zielfische wie Lachse, Hechte oder gar Karpfen. Noch schwerere Ruten kommen vor allem im Salzwasser zum Einsatz.

Passt Rute und Schnur nicht zusammen, verringert sich die Wurfleistung erheblich, leichte Abweichungen werden von den meisten Ruten jedoch toleriert. Es gibt auch Ruten mit mehreren Gewichtsklassen. Der Nachteil von solchen Ruten besteht darin, dass Kompromisse bei der Flexibilität oder der Aktion eingegangen werden müssen, um einen größeren Bereich von Schnurgewichten abdecken zu können. Im Allgemeinen gilt: Je teurer die Rute, desto eher ist sie für ein einziges Schnurgewicht und nicht für einen Bereich ausgelegt.

Salzwasser-Fliegenruten sind für kräftige Fische und zum Werfen großer, sperriger Fliegen über größere Entfernungen oder bei starkem Wind gebaut. Salzwasser-Fliegenruten sind normalerweise mit schwereren, korrosionsbeständigen Materialien ausgestattet. Ruten für das Salzwasserfischen fallen in die Gewichtsklasse 8 bis 15, wobei 12er-Gewichte für die meisten größeren Arten wie Thunfisch, Mahi-Mahi und Wahoo typisch sind.

Forenthemen zu Fliegenruten

Lange Rute oder kurze Rute?

Fliegenrollen

Fliegenrollen sind spezielle Angelrollen. Fliegenrollen sind sogenannte Achsenrollen. Der Rollentyp kommt aus England. Ähnliche Modelle, die nicht zum Fliegenfischen verwendet werden haben die Namen Centre Pin oder Nottingham-Rolle. Bei der Fliegenrolle wird die Schnur von der Spule abgewickelt und erst dann ausgeworfen. Beißt ein Fisch, drillt der Angler ihn mit der Schnurhand und nicht über die Rolle. Die Fliegenrolle muss vom Gewicht her zwingend zur verwendeten Fliegenrute passen. Die Einheit von Rute und Rolle und Rute ist besonders beim Fliegenfischen wichtig.

Eine Fliegenrolle ist eine sehr einfache Rolle und verfügt übe eine einfache mechanische Konstruktion, die sich in den vielen Jahrzehnten Fliegenfischen kaum verändert hat. Der Hauptzweck einer Fliegenrolle besteht darin, die Schnur zu halten und einen gleichmäßigen, ununterbrochenen Zug zu gewährleisten, wenn ein Fisch zu einer langen Flucht ansetzt. Außerdem gleicht sie das Gewicht der Fliegenrute aus.

Neben einfachen Fliegenrollen gibt es auch Multiplikator-Fliegenrollen. Diese Rollen verfügten über eine Übersetzung von 2:1 oder 3:1, was einen schnelleren Schnureinzug ermöglicht. Ihr zusätzliches Gewicht, ihre Komplexität und ihre Kosten rechtfertigten jedoch in den Augen vieler Angler nicht den Vorteil des schnelleren Schnureinzugs. Daher kommen eher Großspulen mit großem Durchmesser zum Einsatz, die ebenfalls einen schnelleren Schnureinzug ermöglichen. Moderne Fliegenrollen verfügen in der Regel über ausgefeiltere scheibenförmige Bremssysteme.

Die meisten Rollen sind außerdem mit großflächigen Spulen ausgestattet, die das Schnurgedächtnis reduzieren, einen gleichmäßigen Widerstand gewährleisten und das schnelle Einholen der Schnur erleichtern, sollte der Fisch im Drill auf  den Angler zuschwimmen. Die meisten modernen Fliegenrollen können beidhändig benutzt werden.

Salzwasser-Fliegenrollen haben einen viel größeren Spulendurchmesser als die meisten Fliegenrollen fürs Süßwasser. Das ermöglicht ein schnelleres Einholen und eine erheblich größere Kapazität für Schnur und Backing, was bei den heftigen Drills im Salzwasser weiterhilft. Um Korrosion vorzubeugen, werden bei Salzwasser-Fliegenrollen häufig Rahmen und Spulen aus Flugzeug-Aluminium, galvanisch beschichteten und rostfreie Stahlteilen sowie abgedichteten Kugellagern und Antriebsmechanismen verwendet.

Schnüre zum Fliegenfischen

Die Schnüre sind das Wurfgewicht und somit essentiell. Heutzutage gibt es zahlreiche Varianten und Abkürzungen für Fliegenschnüre und deren Eigenschaften. Passende Fliegenschnüre liefern genau das Gewicht, das zum Werfen einer künstlichen Fliege mit einer bestimmten Fliegenrute erforderlich ist. Die Schnüre bestehen heutzutage aus einer äußeren Kunststoffschicht, die Geschmeidigkeit, Auftrieb, Form und Gewicht der Schnur bestimmt. Das innere Kernmaterial hingegen sorgt für Stärke und Flexibilität. Die typische Fliegenschnur ist 27 Meter bzw. 90 Fuß lang und verfügt über einige Eigenschaften. Die Verjüngung ist die Änderung des Querschnittsdurchmessers und stellt einen wichtigen Faktor für die Wurfleistung einer Fliegenschnur dar. Folgende Bezeichnungen kommen zur Anwendung.

  • Weight forward taper: der Querschnittsdurchmesser ändert sich innerhalb der vorderen Drittels von kleiner zu größer zu klein. Es gibt nur ein Ende, an dem das Vorfach befestigt ist.
  • Double Taper: der Querschnittsdurchmesser doppelt verjüngter Fliegenschnüre ändert sich symmetrisch über die gesamte Länge der Fliegenschnur von kleiner zu größer zu kleiner und können vom Angler umgedreht werden.
  • Level: der Querschnittsdurchmesser ist über die gesamte Länge der Fliegenschnur identisch.
  • Schussköpfe: Schussköpfe sind verjüngte Abschnitte der Fliegenschnur, die für besonders weite Würfe konzipiert sind.
  • Gewicht: das Gewicht der Fliegenschnüre ist standardisiert und entspricht von der Aufteilung den Gewichtsangaben der Fliegenruten, so dass Ruten und Schnüre passend kombiniert werden können.

Es sind sinkende als auch schwimmende Fliegenschnüre erhältlich sowie solche mit rein sinkender Spitze.

Köder, Kescher, Wathosen und Zubehör

Zum Zubehör beim Fliegenfischen gehören eine Fülle von verschiedenen Werkzeugen und Geräten, die Fliegenfischer für die Wartung und Vorbereitung ihrer Ausrüstung und für den Umgang mit gefangenen Fischen verwenden. Fliegenfischer-Bekleidung wurde speziell für den Komfort und die Sicherheit beim Fliegenfischen entwickelt. Zum Zubehör gehören auch Fliegenboxen zur Aufbewahrung und zum Transport künstlicher Fliegen. Fliegenboxen dienen der geordneten Aufbewahrung und dem Transport der Kunstfliegen. Fliegenfischer tragen beim Fliegenfischen ein oder mehrere Fliegenboxen mit sich, die in einer Vielzahl von Größen, Stilen und Konfigurationen erhältlich sind. Fliegenboxen verfügen über eine Vielzahl an Schaumstoff-, Plastik-, Clip-, Metall- und Haltemechanismen, um das passende Tackle ordentlich und leicht zugänglich zu verstauen.

Grundlegende Techniken beim Fliegenfischen

Beim Angeln geht es darum den Köder ins Wasser zu bringen und damit einen Fisch zum Biss zu verleiten. Beim Fliegenfischen ist der Köder allerdings so leicht, dass sein Eigengewicht nicht zum Auswerfen reicht und deshalb nutzt man beim Fliegenfischen das Gewicht der Flugschnur, um die Pseudoinsekten auszuwerfen.

Neben dem richtigen Werfen, gibt es noch viele andere Dinge zu beachten, um erfolgreich mit der Fliege einen Fisch zu fangen. Auch durch einen Fliegenfischer Kurs können schlechte Wurfgewohnheiten korrigiert und am Ende mehr Fische gefangen werden. Folgende Tipps können Dir beim Fliegenfischen helfen:

Beobachte das Verhalten der Fische! Wenn Du fressende Forellen siehst, dann werfe diese nicht gleich an! Beobachte erst, nach welchem Insekt die Forelle schnappt und passe deine Kunstfliege entsprechend in Sachen Größe, Gewicht, Farbe und Muster an. Wenn Du dich mit den Schlupfzeiten der heimischen Insekten auskennst, hilft Dir das enorm weiter die Auswahl der Fliegenmuster einzugrenzen. Auch das konkrete Steig- und Fressverhalten sollte beobachtet werden. Frisst die Forelle auf der Wasseroberfläche oder knapp unter der Wasseroberfläche? Letzteres ist schwieriger festzustellen, aber trotzdem möglich. Sollte dies der Fall sein, kommen Emerger zum Einsatz, also Imitationen von aufsteigenden Insekten, die noch vor dem Erreichen der Oberfläche geschnappt werden.

Obwohl die moderne Technik heutzutage ermöglicht, sehr weit zu werfen und auch auf Distanz Fliegen anbieten zu können, ist dies nicht zwingend die beste Wahl. Das liegt vor allem daran, dass es trotzdem schwierig bleibt, die Fliege punktgenau in der richtigen Drift zu platzieren, was häufig fangentscheidend ist. Dementsprechend ist nicht jeder gute Werfer auch zwingend ein guter Angler. Kürzere Würfe bedeuten oft präzisere Würfe, und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Biss erfolgt, erhöht sich erheblich. Besser ist es also, sich näher an die Spots anzuschleichen und das Verhalten der Forellen in der Strömung genau zu studieren. Da hilft eine Wathose ungemein weiter. Das sogenannte Lesen des Flusses ermöglicht Dir, die genauen Standplätze der Fische zu entdecken, die Strömung richtig zu interpretieren und deine Fliege passend anbieten zu können.

Kontrolliere Vorfach und Köder regelmäßig, vor allem wenn es windig ist und Du lange am Angeln bist. So kannst Du kleine Verhedderungen und Knoten entdecken, die den Prozess beeinflussen, und Beschädigungen vorbeugen, die zu einem Fischverlust oder Abriss führen könnten.

Folgende Beiträge und Videos zeigen dir, wie Fliegenfischen im Detail funktioniert und wie Du die Kraft der Rute am besten auf die Schnur übertragen kannst.

Zielfische beim Fliegenfischen

Fliegenfischen wird allgemein mit Salmonidenangeln assoziiert, also mit dem gezielten angeln auf Forellen, Äschen, Saiblinge und Lachse. Doch mit der Fliegenrute und diversen Varianten von Fliegen, Streamern und sonderbaren Kreaturen aus Haaren und Federn können auch andere Fischarten überlistet werden. Dazu zählen beispielsweise Hechte, aber auch Barsche und Zander können mit der Fliegenrute überlistet werden, wobei gerade Letzteres etwas für Spezialisten ist. Bei den Friedfischen kommen und sogar Döbel oder Karpfen in Frage und beißen beispielsweise auf sogenannte Mais- oder Brotfliegen. Letztendlich lassen sich mit der richtigen Fliegen fast alle Fischarten zum Biss überreden. Auch zahlreiche Friedfische können also an den Haken gehen. Daneben werden auch kampfstarke Meeresfische wie Mahi Mahi, Wahoo oder Thunfisch mit Fliegenausrüstung überlistet, die dann allerdings deutlich schwerer sein muss.

In der Folgenden Liste findest Du interessante Artikel und Beiträge über alle geläufigen Zielfische.

Bachforelle

Die Bachforelle ist der klassische Zielfisch beim Fliegenfischen – aber keinesfalls der Einzige.

Tipps für fortgeschrittene Fliegenfischer

Je länger man sich mit dem Fliegenfischen beschäftigt, desto stärker vertieft man sich in Spezialgebiete wie Insektenkunde, Gewässerökologie oder Verhaltensstudien von Fischen. Solange die Expertise hilft, mehr Fische zu fangen, ist dagegen auch nichts einzuwenden. Aber viele Angler suchen leider oft nach komplizierten Lösungen für einfach Probleme. Deshalb solltest Du die Forelle nicht schlauer machen als sie ist und immer wieder auf die einfachen Erfolgsrezepte von erfahrenen Fliegenfischern zurückgreifen.

Fische in kleinen Gewässern am besten flussaufwärts. Wenn Du flussaufwärts angelst, hast Du den Vorteil, dich den Forellen von hinten zu nähern. So können sie dich nicht sehen. Gehe einfach in die Hocke und vermeide ruckartige Bewegungen und bei der Annäherung ans Gewässer keine Schatten zu werfen. Plane deine Watstrecke genau, um deine Fangchancen zu erhöhen.

Viele Angler fischen Streamer auf die typische Weise und strippen sie langsam oder schnell ein. Das ist oft sehr effektiv und bringt in der Regel Fisch. Manchmal reagieren die Fische aber auf abtreibende, inaktive Köder, die kleine Fische imitieren, die die Kontrolle in der Strömung verloren haben. Die Streamer können dann ähnlich dem Nymphenfischen in der Strömung kontrolliert gedriftet werden. Auch eine Kombination aus aktivem Einstrippen und Abdriften lassen, kann zum Erfolg führen.

Gerade wenn es sehr windig ist, wird das Werfen mit der Fliegenrute deutlich erschwert. Vor allem wenn der Wind direkt in den Wurfarm bläst, drohen massive Verwicklungen. In diesem Fall macht es Sinn, sich einfach umzudrehen und quasi falsch herum zu werfen. Das Schießen lassen erfolgt dann beim Rückwurf und nicht nach vorne. Es braucht zwar ein bisschen Übung, um die Rutenspitze beim letzten Wurf ganz anzuhalten und die Schnur richtig nach hinten abzurollen, aber an sehr windigen Tagen am Wasser funktioniert das perfekt.

Bei hohem Wasserstand sollten größere Fliegen zum Einsatz kommen. Dan ist das Wasser eher trübe und die Fische haben es schwer, erfolgreich zu jagen. Sie werden dann eher zu Opportunisten und schnappen nach allem, was ihnen in die Quere kommt. Je größer dann der Köder ist, desto eher wird er von den Fischen wahrgenommen und auch die Wasserverdrängung des Köders wird besser wahrgenommen. Dunkle Köder sind gegen den hellen Himmel übrigens zum Teil auffälliger als helle Dekore.

Spezielle Techniken beim Fliegenfischen

Fliegenfischen hat eine langjährige Tradition und längst nicht mehr das was es früher einmal war. Neue Ruten und Rollen bringen neue Möglichkeiten und auch die Angler entwickeln immer wieder neue Techniken und Möglichkeiten, um scheinbar unerreichbare Fische irgendwie aus der Reserve zu locken.

Philosophien rund um das Fliegenfischen

Es gibt immer einen Grund der erklären kann, warum eine Forelle oder ein anderer Fisch sich nicht für die ihm dargebotene Fliege interessiert hat. Daraus entspringen oftmals philosophische debatten, die ganze Bücher füllen können. Hier findest Du interessante Beiträge die sich mit allen Möglichen Themen rund, um das Fliegenfischen beschäftigen.

Forenthemen zur Fliegenfischerphilosophie

Terrestrials

Fliegenfischen Extrem

Das Fliegenfischen nicht nur für kleine Bachforellen geeignet ist, hast du bereits im Abschnitt Zielefische beim Fliegenfischen kennen gelernt. Aber wie in jeder Sportart gibt es auch immer wieder Menschen die, die extremen Herausforderungen suchen und natürlich gibt es auch unter den Fliegenfischern abenteuerlustige Kandidaten, die die Belastungsgrenzen von Fliegenruten austesten. Hier ein paar interessante Beispiele:

Fliegenbinden

Wer sich länger mit den Fliegenfischen beschäftigt, der wird auch um das Binden der eigenen Fliegen nicht herum kommen, denn es ist einfach die beste Beschäftigung während der Saisonpause und eine gute Möglichkeit spezielle Fliegen für das eigene Gewässer und die eigenen Bedürfnisse zu entwickeln.

Das Binden von Fliegen ist ein manueller, handwerklicher Prozess. Modernes Fliegenbinden geht auf die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück, allerdings werden seit mindestens 200 n. Chr. bereits Fliegen zum fangen von Fischen gebunden. Das Fliegenbinden ist auch eine regelrechte Kunstform, die viele Menschen mit Erfolg praktizieren und tolle Insekten-Imitationen anfertigen – mit unterschiedlicher Fängigkeit. Bei diesem Hobby profitieren die Fliegenbinder von ihrem Wissen über Insekten und andere Nahrungsquellen, die Fische in der freien Natur aufnehmen.

Zum Fliegenbinden benötigt man einen Schraubstock, um den Haken zu halten, eine Spule, um den Faden zu spannen, eine Schere, eine Zange und die für das gewählte Fliegenmuster geeigneten Materialien. Dabei handelt es sich meist um Federn, Hechel, Fell oder Tierhaare, Fäden und verschiedene synthetische Materialien. Die Ausrüstung ermöglicht es, die Materialien effizient, effektiv und detailgetreu am Haken zu befestigen, um eine bestimmte Art von Fliege zu kreieren. Fliegenmuster sind die Baupläne für die Herstellung einer Fliege. Sie enthalten Angaben zu den Hakengrößen und -typen, den zu verwendenden Materialien und Farben sowie zur Reihenfolge und zu den Montageverfahren. Es gibt Tausende von möglichen Fliegenmustern, die dem Fliegenbinder zur Verfügung stehen.

Unverzichtbare Werkzeuge zum Fliegenbinden sind neben dem Schraubstock ein Spulenhalter, eine Hechelzange, Hechellehren, Arbeitsleuchten und Lupen sowie Scheren und Pinzetten. Weitere optionale Werkzeuge sind Zangen, Zahnstocher, Garnspulenhalter und Finisher.

Forenthemen zum Fliegenbinden

Lieblingsfliege
Popper Binden

Angelgewässer zum Fliegenfischen

Gewässer zum Fliegenfischen

Kleinere bis mittlere, kiesige und flache Fließgewässer sind die klassischen Gewässer zum Angeln mit der Fliege. Fliegenfischen funktioniert aber auch im Stillwasser oder im Meer.

Erlebnisberichte vom Fliegenfischen

Beim Fischen mit der Fliege warten ganz besondere Erlebnisse auf dich. Große Fangerfolge gehören natürlich dazu aber die meisten Geschichten schreiben andere Erlebnisse. Außergewöhnliche Begegnungen mit seltenen Tierarten, abenteuerliche Flusswanderungen und atemberaubende Landschaften sind die weitaus häufigeren Erlebnisse der Fliegenfischer. Auch das Zusammensein mit Freunden und das Teilen gemeinsamer Erfahrungen zählt zu den Vorzügen des Fliegenfischens und spiegelt sich in den Geschichten wieder.

Die folgende Sammlung an Geschichten und Diskussionen zeigen Dir die Erfahrungen unserer User. Viel Spaß beim Lesen.

Fliegenfischen Weltweit

Forellen leben praktisch in allen Ländern dieser Erde und wie Du bereits gelernt hast, sind auch andere Fischarten nicht vor Fliegenfischern sicher. Deshalb ist s auch kein wunder das sich Überall auf der Welt Fliegenfischer über ihr liebstes Hobby austauschen und einige auch ferne Länder aufsuchen, um besondere Gewässer zu beangeln oder spezielle Fischarten zu fangen.

Alaska: Fliegenfischen und Alaska gehört einfach zusammen. Hier können Angler unter anderem auf die riesigen Königslachse angeln. Die Lodges werden in der Regel mit Wasserflugzeug angeflogen.

Russland: Auf Kola, der großen russischen Halbinsel, fängt man besonders große Atlantische Lachse. Hier kann noch in völlig naturbelassenen Flüssen gefischt werden, die mit Hubschraubern angeflogen werden – entsprechend teuer sind solche Trips.

Kamtschatka: Die zu Russland gehörende Halbinsel ist das weltweit wohl beste Revier für kapitale Salmoniden und auch die riesigen Taimen lassen sich hier ans Band bekommen.

Feuerland: Fliegenfischer-Freaks zieht es an den Rio Grande auf Feuerland, um eine der größten Meerforellen des Planeten zu überlisten.

Seychellen: Auf den äußeren Atollen finden sich einige der spannendsten Salzwasserreviere. Hier wird auf den flachen Riffen gefischt. Riesige Giant Trevally können mit der Fliege gefangen. werden.

Österreich: In den weitgehend naturbelassenen Bächen und Flüssen im Bregenzerwald (Vorarlberg) findet man wilde Forellen und tolle Landschaften. Zudem liegt das Fliegenfischer Paradies nicht allzu weit entfernt.

Spanien: In den Pyrenäen lässt sich hervorragend mit der Fliegen fischen und so kommen bei einem Fliegenfischerurlaub in dem Gebirge welches die spanische Halbinsel vom Kontinent trennt auch spanische Lebensart und Küche nicht zu kurz.

Slowenien: Die bekannte Soca in Slowenien liegt in einem der schönsten Täler Europas. In den glasklaren Gumpen tummeln sich die besonderen Marmorata-Forellen, aber auch diverse andere Salmonidenarten. Oft gibt es hier Catch & Release Bestimmungen.

Bolivien: Auch im Regenwald Boliviens kann mit der Fliegenrute erfolgreich geangelt werden, beispielsweise auf Golden Dorado. Hier wird oft vom Kanu aus gefischt.

Fliegenfischen in unberührten Gewässern

Fliegenfischen in unberührten Gewässern bei toller landschaftlicher Kulisse sind die Vorteile des Fliegenfischens weltweit.

Fliegenfischen im Urlaub

Viele Menschen fahren in den Urlaub auf der Suche nach Erholung und Entspannung, doch es gibt auch viele abenteuerlustige Leute, die den Urlaub nutzen, um ferne Länder und atemberaubende Natur zu entdecken oder um sportlichen Aktivitäten in neuen Gefilden nachzugehen. Überall auf der Welt gibt es Gewässer in denen man Fische fangen kann – also warum nicht gleich den Urlaub nach den Angelbedürfnissen ausrichten? Fliegenfischen ist oft eher teuer, aber auch für Angler, die nur ein kleines Budget zur Verfügung haben und etwas mehr auf eigene Faust unternehmen möchten, gibt es einige Möglichkeiten, großartiges Fliegenfischen zu erleben. Die folgenden Tipps helfen Dir bei einem Fliegenfischen Urlaub für den kleinen Geldbeutel.

Entscheide Dich für das richtige Reiseziel. Manche Gegenden wie die fränkische Schweiz, die Alpen, Kanada oder die Seychellen sind weniger geeignet, wenn es günstig bleiben soll. Die Mittelgebirge im Osten Deutschlands oder die Südostalpen hingegen deutlich günstiger. Auch der Zielfisch spielt eine Rolle. Das Salmonidenangeln ist natürlich immer teurer als diverse andere Zielfische, wie beispielsweise Hecht. Informiere Dich im Vorfeld über die Möglichkeiten vor Ort, lese Online-Artikel und Blogs und gucke dich auf Google Earth um. Manchmal gibt es auch tolle Angebote bei Lodges, ansonsten suche dir günstige Unterkünfte und Mobilitätshilfen auf eigene Faust.

Reise mit der richtigen Ausrüstung an. Gerade bei Low-Budget-Reisen ist das richtige Tackle entscheidend. Denn anders als bei einer Lodge mit Guide steht dir kein passendes Tackle und Ersatzausrüstung zur Verfügung, falls Deines nicht taugt.Auf eigene Faust die richtige Ausrüstung und die richtigen Fliegen zu finden ist deutlich schwerer. Nehme also alles mit, was Du brauchen könntest. Die Chancen stehen gut, dass Du es brauchst!

Ziehe in der Nebensaison los und greife auf Sonderangebote zurück. Viele Reiseziele und Lodges bieten in der Nebensaison erhebliche Preisnachlässe an und so können teils zwischen 30 und 50 Prozent gespart werden. Das Angeln in den Spätsommer- und Herbstmonaten kann zudem großartig sein, kommen doch die Fische wieder so richtig auf Touren.

Reise zusammen mit Freunden oder erwäge die Teilnahme an einer organisierten Reise. Mit mehreren Personen werden die Kosten geteilt und somit kosten Unterkunft, Leihwagen und Boot deutlich weniger. Außerdem macht das Angeln in Gesellschaft deutlich mehr Spaß, da man von den Erfahrungen und Techniken seiner Mitangler profitieren kann und abends in geselliger Runde fachsimplen kann.

Folgende Beiträge zeigen dir interessante Urlaubsziele an denen Fliegenfischer voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

Fliegenfischen am Forellensee

Fliegenfischen wird meistens mit natürlichen Fließgewässern und reizvollen Naturlandschaften verbunden, doch die Schonzeit ist lang und nicht jeder hat das Glück einen Forellenbach in seiner direkten Umgebung zu haben. Damit man trotzdem in Übung bleibt kann auch ein Ausflug zum Forellensee sehr erfolgreich sein. Doch vorab solltest Du dich beim Besitzer erkundigen, ob das Fliegenfischen überhaupt gestattet ist, denn die meisten Angelteiche verbieten das aktive fischen mit Spinnruten und erst recht das Fliegenfischen. Trotzdem gibt es an vielen Forellenseen die Möglichkeit zu speziellen Zeiten oder nach Absprache in gewissen Bereichen mit der Fliege zu angeln.

Es gibt einige Punkte, die Angler beim Fliegenfischen am Forellenteich grundlegend beachten sollten. Die Rutenwahl sollte im Schnitt auf eine 5er oder 6er Fliegenrute fallen, je nach Besatzgröße an der jeweiligen Anlage. Als Schnur sollten schwimmende WF-Fliegenschnüre eingesetzt werden, mit der Nymphen, Naßfliegen und Trockenfliegen angeboten werden können. Fängig sind auch sogenannte Pellet-Fliegen. Auch am Forellenteich ist es wichtig, die Fische zu beobachten und die Köderwahl und Präsentation anzupassen. Durch das Ausprobieren verschiedener Köder und Techniken, findet man die fängigen Methoden heraus. Mit der Zeit wird man auch Einflüsse des Wetters erkennen und interpretieren können. Auch am Forellensee macht es Sinn, das Wasser und Verhalten der Fische zu beobachten und daraus seine Schlüsse zu ziehen.

Neues aus dem FHP Magazin

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe