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Karpfen: Infos zum Fisch, Tipps zum Karpfenangeln und Co

Unter Karpfen verstehen wir in Europa Vertreter der Gattung Cyprinus mit der Typusart Cyprinus carpio, der mit Abstand größten Weißfischart in Europa. Jeder Angler dürfte die Art sofort erkennen und auch die meisten Nichtangler haben sofort ein bestimmtes Bild dieses Fisches vor Augen… Die Ruhe der Natur genießen bis zum unerbittlichen „Run“ und dann spektakuläre Drills mit kampfstarken Fischen. Das ist Karpfenangeln. Du hast Lust auf Karpfenangeln und fragst dich, welche Ausrüstung man braucht, wo man Karpfen fangen kann und welche Taktik am besten geeignet ist und welche Merkmale und Eigenschaften sowie Lebensräume den Karpfen charakterisieren? Dann bist Du hier genau richtig, denn in dieser übersichtlichen Zusammenstellung bieten wir dir umfangreiche Informationen rund um den Karpfen und das Karpfenangeln.

Du willst Deine Erfolge steigern und noch besser Karpfen angeln? Dann findest auch Du hier nützliche Tipps für Fortgeschrittene. Zum Beispiel wann Karpfenangeln besonders erfolgversprechend ist, welche Angelmethoden für Karpfen du ausprobieren solltest und natürlich auch Erfolgsrezepte sowie Strategien beim Anfüttern auf Karpfen. Viele Angler behaupten, das Karpfenangeln sei eine Wissenschaft für sich, aber mit ein paar Grundlagen und etwas Erfahrung am Wasser wird es nicht lange dauern bis der erste Rüssler am Haken hängt. Also steigen wir am besten gleich ein mit der Ausrüstung zum Karpfenangeln.

Karpfen: Biologie und Ökologie

Zuerst einmal beschäftigen wir uns mit der Biologie und Ökologie des Karpfens. Dementsprechend gehen wir auf das genaue Aussehen und die Unterschiede darin, die einzelnen Charakteristika der verschiedenen Zuchtformen, die Vermehrung des Karpfens, seine Ernährung und seinen bevorzugten Lebensraum ein

Aussehen der Karpfen

Die Urform unserer Karpfen, der Wildkarpfen, hat einen gestreckten, fast drehrunden Körper und einen flachen Rücken. Die Karpfen unserer Flüsse und Seen dagegen sind je nach Stamm und Herkunft eher hochrückig, da es sich um bestimmte Zuchtformen von Karpfen handelt. Der kegelförmige Kopf des Karpfens weist ein vorstülpbares, ledriges Maul auf. Damit ist der Fisch in der Lage auch in tieferen Schlamm- oder Sandschichten seine Nahrung zu ergründeln.

Am Maul befinden sich zwei Paar Barteln. Diese dienen als Tast- und Geschmackssensoren bei der Nahrungssuche. Hieran lassen sich Giebel oder Karauschen eindeutig vom Karpfen unterscheiden. Die lange durchgehende Rückenflosse unterscheidet sich deutlich von der, der meisten anderen Weißfische. Rücken- und Afterflosse weisen kopfseitig verhärtete Weichstrahlen mit einer Sägezahn Struktur auf. Voll beschuppt findet man entlang der durchgehenden Seitenlinie 33 bis 40 Schuppen.

Die Flossenformel des Karpfens

  • Dorsal spines (total): 3 – 4;
  • Dorsal soft rays (total): 17-23;
  • Anal spines: 2-3;
  • Anal soft rays: 5 – 6; Vertebrae: 36 – 37

 

Karpfenschuppen sind verhältnismäßig groß und können die 2 Euro Größe locker übertreffen, vor allem bei kapitalen Rüsslern. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt, abgerundet und recht groß. Sie ermöglicht die starken, bei Großkarpfen von Anglern so beachteten, ersten Fluchten im Drill. Vor allem Karpfen in großen Flüssen zeigen oft eine beachtliche Kampfkraft – dabei handelt es sich aber nicht um die typischen Zuchtformen von Karpfen sondern um schlanke Flusskarpfen, häufig Schuppis.

 

Karpfen Nahrungsaufnahme
Schuppenkarpfen sind voll beschuppt, aber trotzdem eher hochrückig.

Verschiedene Zuchtformen des Karpfens

Welche Karpfenformen können Angler erwarten? Die verschiedenen Karpfen Zuchtformen stammen alle vom Wildkarpfen ab. Sie unterscheiden sich vor allem durch die unterschiedliche Beschuppung, die meist zu Speisezwecken weggezüchtet wurde. Die Barteln am Maul sind aber bei allen Formen gleich. Weiterhin wurden die hochrückigen Formen des Karpfens ebenfalls durch Zucht entwickelt, da der Wildkarpfen eher schlank und stromlinienförmig ist. Die Färbung der Karpfen hängt nicht nur von der Genetik ab, sondern wird auch durch den Lebensraum beeinflusst. Bei den Fischen werden grob vier Zuchtformen von Karpfen nach ihrem Schuppenbild unterschieden.

Zu den verschiedenen Zuchtformen des Karpfens zählen:

  • Spiegelkarpfen: Bei Spiegelkarofen wurden die Schuppen größtenteils weggezüchtet. Nur an den Flossenansätzen und teils entlang der Seitenlinie finden sich hier noch einige Schuppen. Zudem sind Spiegelkarpfen recht hochrückig. Die hochrückigste Form ist wohl der Aischgründer Karpfen.
  • Schuppenkarpfen: Schuppenkarpfen sind ebenfalls hochrückige Fisch haben aber noch ein vollständiges Schuppenkleid, welches silbrig ist, aber etwas dunkler als das von Weißfischen.
  • Zeilkarpfen: Zeilenkarpfen haben nur entlang der Zeile, also der Seitenlinie Schuppen. Ansonsten ähneln sie Spiegelkarpfen, sind also auch eher hochrückig.
  • Lederkarpfen: Dieser Zuchtform wurden sämtliche Schuppen weggezüchtet. Die Haut hingegen ist ledrig und ist für den Karpfen so trotzdem eine Schutzschicht. Sie werden teils auch als Nacktkarpfen bezeichnet.

 

Weitere spezielle Zuchtformen von Karpfen sind natürlich die Koi. Dabei handelt es sich um japanische Zierkarpfen. Diese wurden über Jahrhunderte als Zierfische gezüchtet und finden sich leider immer häufiger auch in freien Gewässern. Ghosts, also Geisterkarpfen, sind Kreuzungen aus Koi und Spiegelkarpfen.

Für uns Angler besonders spannend sind die sogenannten Fullies, dies sind Spiegler mit vielen zusätzlichen Spiegelschuppen am ganzen Körper. Ihr individuelles Erscheinungsbild macht die Fische auf Fotos für Specimenhunter beinahe unverwechselbar.

SilberkarpfenMarmorkarpfen, und Graskarpfen werden zwar ebenfalls als Karpfen bezeichnet, gehören aber nicht zur Art Cyprinus carpio.

 

Aussehen Zuchtformen Karpfen
Karpfen gibt es in zahlreichen verschiedenen Zuchtformen und entsprechend unterschiedlichem Aussehen.

Karpfen Vermehrung

Eigentlich vermehren sich die Karpfen in Mitteleuropa nicht oder nur kaum. Sie laichen zwar ab, es ist ihrer Brut aber einfach zu kalt, als dass sie regelmäßig durch den Winter kommt. Karpfen stammen also fast immer aus Besatzmaßnahmen. Ob die Klimaerwärmung die natürliche Vermehrung fördert, bleibt abzuwarten. Für Angler stellen die besonders großen Exemplare eine Herausforderung dar, denn ihre Lebenserfahrung lässt sie sehr vorsichtig werden. Karpfen können sehr alt werden. Bis zu 50 Jahre alte Exemplare sind bekannt. Auch wenn die meisten Fische nur halb so alt werden, ist das im Vergleich zu manch anderen Fischarten durchaus beachtlich.

Karpfen Ernährung und Nahrungsaufnahme

Wer sich mit dem Karpfenangeln intensiv beschäftigt, wird sich früher oder später auch mit der Biologie dieser Fischart auseinandersetzen. Die Nahrungsaufnahme und das Fressverhalten der Karpfen hat schon Generationen von Anglern beschäftigt, sodass heute umfangreiche Informationen zur Verfügung stehen, die immer wieder für neue Erkenntnisse sorgen und die Entwicklung neuer Angeltechniken antreibt.

Die meisten Angler kennen unseren gemeinen Karpfen entweder als Sammler, Wühler oder Brötchenfresser der sich mit Enten im Parkteich um das Brot streitet. Dabei ist das Nahrungsspektrum von Cyprinus carpio viel weiter gefasst.

Nahrung als Brut und Jungfisch

Nach dem Schlüpfen, wenn die Karpfenbrut ihren Dottersack aufgezehrt hat, ernährt sie sich freischwimmend von pelagischen Infusorien, Rädertierchen und Mikroplankton sowie deren Larvenstadien. Fehlt diese erste Karpfen Ernährung kann die Karpfenbrut nicht überleben.

Als Jungfisch im ersten und zweiten Lebensjahr spielen Kleinkrebse wie Cyclops, Daphnia, Moina und weitere Arten sowie Insektenlarven die wichtigste Rolle als Naturnahrung. Getreide wird nur als Mehl oder Schrot als Zufütterung angenommen.

Vom freien Wasser zum Grund

Im zweiten Jahr ändert sich die Karpfen Ernährung grundsätzlich. Die Fische suchen ihre Nahrung nicht mehr in der Wassersäule sondern zunehmend am Grund der Gewässer. Hier durchsuchen sie die oberen Bodenschichten nach Wümern, Larven und etwas größeren Krebstieren wie Wasserasseln oder Bachflohkrebsen. Zugefütterte Getreidekörner können jetzt bereits am Stück bewältigt werden.

Ab dem dritten und vierten Jahr werden die Karpfen langsam für Angler interessant. Sie sind nun in der Lage Krebse, Schnecken und Muscheln mit Hilfe Ihrer Schlundzähne zu knacken. Bodenlebende Kleintiere bleiben allerdings zeitlebens ein wichtiger Bestandteil der Karpfen Ernährung.

Großkarpfendiät

Große Karpfen scheuen sich auch nicht davor, kleine Fische zu verspeisen. Besonders in Großaquarien kann immer wieder Jagdverhalten beobachtet werden und es werden immer wieder Karpfen auf Spinnköder gefangen, die den Köder oft auch voll inhaliert hatten.

Der Einsatz von Boilies als Karpfenköder in angemessener Größe lässt andere Arten von Weißfischen fast außen vor. In Gewässern in denen viel mit Boilies gefüttert wird, wirken diese manchmal wie eine Mastfütterung auf die Karpfen Ernährung. Nur deswegen können Karpfen zu solchen zum Teil unnatürlichen Größen heranwachsen.

Lebensraum des Karpfens

Die Lebensräume der Fische sind weiteres Karpfen Grundwissen. Viele Angler kennen Karpfen aus ihren Vereinsgewässern. Dies sind oft Teiche oder mehr oder weniger große Seen. Solche Gewässer erreichen im Sommer meist Temperaturen, die dem Karpfen genügen. Ursprünglich kamen Karpfen in großen Flüssen, Strömen und den ihnen angeschlossenen Nebengewässern vor. Heutzutage finden sich die Bartelträger fast in jedem Gewässer.

 

Karpfen
Karpfen sind gesellige Fische und schwimmen oft in Trupps umher.

Faszination Karpfenangeln

Der Karpfen ist ein hervorragender Speisefisch, der zudem schnell wächst und stattliche Größen erreicht. Bereits ein einziger Fisch kann die Räuchertonne füllen, deshalb ist der Karpfen eine beliebte Fischart bei Fischzüchtern und Anglern.

Der Fischfang zur Selbstversorgung ist allerdings immer mehr in den Hintergrund gerückt und das Angeln wurde zunehmend zum Sport- und Freizeitvergnügen. Der Karpfen ist dabei ein besonderer Fisch, denn hier sind gewaltige Fänge möglich, aber die Großen lassen sich nicht so leicht überlisten. Die Mythen über große Fische und ihre Intelligenz wurden immer lauter und so waren mehr und mehr Angler dem Karpfenfieber verfallen.

Die Entwicklungen der Technik von Ruten, Rollen, Schüren bis hin zu Liegen, Zelten und weiterem Zubehör machte es möglich, dass sich das Karpfenangeln zu einem richtigen Trendsport entwickeln konnte, bei dem Angler nicht mehr früh Morgens aufstehen oder die ganze Nacht am Ufer hocken mussten. Das komplizierte angeln auf Karpfen wurde dadurch zum Abenteuer-Camping, was sogar im Kreis der Familie betrieben werden kann.

Wie Karpfenangeln

Das Karpfenangeln ist im Prinzip kein Hexenwerk, denn die Fische werden mit Futter zum Platz gelockt und mit einer Grundmontage, die inzwischen schon fertig geknüpft gekauft werden kann, überlistet. In der Praxis zeigt sich allerdings, dass auf diese Weise nur selten Bisse kommen und das ein paar entscheidende Details großen Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg haben.

Die Vorbereitung ist beim Karpfenangeln das Wichtigste, denn es gilt, den richtigen Platz am Ufer und den richtigen Spot im Wasser zu finden. Das bedeutet, Gewässerkarten studieren, das Ufer ablaufen und nach interessanten Stellen wie Seerosen, Flachwasserbereichen und Krautbänken Ausschau halten, gehören zum Tageswerk.

Die Jahreszeit und die Wassertemperatur ist ein maßgeblicher Faktor, der die Nahrungsaufnahme der Fische beeinflusst und die Futterstrategie sowie Köder und Angelmethode sollten auf diese Bedingungen angepasst werden. Je wärmer das Wasser desto höher ist die Futteraufnahme. Deshalb kommt im Frühsommer und Herbst viel Futter zum Einsatz während im zeitigen Frühjahr oder bei besonders hohen Wassertemperaturen nur sparsam gefüttert wird.

Gewässer zum Karpfenangeln

Karpfen sind in den meisten deutschen Gewässern zu finden, obwohl der natürlich vorkommende Wildkarpfen nur noch sehr selten in Europa anzutreffen ist. In den meisten Fällen handelt es sich um Zuchtformen des Karpfens, wie zum Beispiel Schuppenkarpfen und Spiegelkarpfen. Sie werden in vielen Gewässern durch Besatzmaßnahmen eingebracht, jedoch bilden sie Hierzulande meist keine selbstreproduzierenden Bestände. Die Entwicklung des Fischbestandes ist demnach vom Besatz und der vorhanden Futtermenge abhängig.

Bei der Suche nach einem geeigneten Karpfengewässer, solltest Du also darauf achten, dass Karpfen besetzt werden. Meistens sind diese Informationen beim Bewirtschafter oder beim betreuenden Verein erhältlich. Die Gewässerbeschreibungen in unserem Gewässerverzeichnis zeigen dir ebenfalls, in welchen Gewässern Karpfen zu finden sind. Ein weitere Faktor ist sicherlich das Nahrungsangebot. Trübe Gewässer mit hohen Nährstoffgehalten, sogenannte eutrophe Gewässer bieten viel Nahrung und können entsprechend große Karpfen hervorbringen.

Bestes Karpfengewässer?

Die besten Karpfengewässer befinden sich in deiner Umgebung, weil Du diese am schnellsten erreichen und am besten beangeln kannst. Warum in die Ferne schweifen, wenn man Karpfenangeln in der Nähe der eigenen Wohnstätte betreiben kann. Die Erfolgsaussichten im weit bekannten Karpfensee sind selten besser, als am Gewässer um die Ecke. Je häufiger Du ans Wasser kommst, um zu angeln, zu füttern oder nur für eine Erkundungstour, desto mehr kannst Du über die Karpfen und ihre Verhaltensweisen lernen. Erst dann ist auch ein Angelurlaub an einem weiter entfernten Karpfengewässer eher von Erfolg gekrönt.

In Deutschland gelten zum Beispiel Elbe, Oder und Havel als hervorragende Karpfengewässer. Das Angeln am Fluss ist jedoch eine ganz besondere Herausforderung für Karpfenangler, deshalb bevorzugen viele den gemütlichen Ansitz am See. Bekannte Gewässer wie der Schreynsee, Waldsee Maroth und Secker Weiher locken jährlich viele Karpfenangler ans Wasser, doch es gibt unzählige Tongruben, Torfkuhlen und weniger bekannte Stauseen, die gleichwertige Karpfenbestände bieten aber geringeren Angeldruck aufweisen.

Karpfenangeln an Teichen

Teiche sind klassische Habitate für Karpfen. Beim Angeln auf Karpfen werden die kleinen Gewässer aber oft eher belächelt, da oft nur kleinere Karpfen erwartet werden. Das ist jedoch falsch, denn auch kleinere Gewässer können große Karpfen beherbergen. Viel besser an kleinen Gewässern ist aber der schnelle Erfolg und die Abwechlung. Dabei ist das Angeln an diesen kleinen Gewässern natürlich etwas anders, als an großen Seen oder Flüssen.

In Teichen sollten nur kleine Futterplätze angelegt werden, da kleine Gewässer von zu viel Futtereintrag Schaden nehmen können. Außerdem ist es für die Karpfen viel leichter, das Futter zu finden. Deswegen bringen auch spontane Kurzansitze oft Erfolg. An Teichen sind aber vor allem Köder wie Dosenmais oder Brot sowie Partikel gut, denn diese Köder kennen die Karpfen. Oft gibt es ja nur ein zwei gängige Spots, an denen geangelt werden kann. Am besten ist der Futterplatz aber möglichst weit vom Camp entfernt. Natürlich kann man an kleinen Teichen auch vorfüttern, sollte es aber nicht übertreiben. Am besten legt man sich direkt einen zweite Futterplatz an, denn an kleinen Gewässern werden die Karpfen nach ein paar Fänge schnell scheu und meiden den ersten Futterplatz.

Da kleine Gewässer sehr übersichtlich sind, macht es besonders viel Sinn, das Gewässer im Vorfeld genau auszukundschaften und die Karpfen direkt zu finden und somit gleich im heißen Bereich zu angeln. Gerade auch das Stalken auf Karpfen ist an kleinen Teichen besonders spannend.

Karpfenangeln an großen Seen

Wenn Dein Angelgewässer sehr groß ist, wird es ziemlich schwierig, die Fische zu lokalisieren, besonders wenn es sich um einen relativ geringen Bestand handelt. Hier einige Tipps, wie du dich auf einem großen See zurechtfinden und Angelplätze zum Karpfenangeln finden kannst.

Tiefe und Struktur

Unser Rat wäre definitiv, konzentriere dich auf die Tiefe und die Tiefenstruktur des Gewässers, in dem Du fischt. Wenn das Gewässer relativ kühl ist, besonders wenn es wärmer wird, wirf zunächst einen Blick in die flacheren Bereiche, weil die Fische oft in flaches und damit warmes Wasser wandern, weil sich dieses Wasser am schnellsten erwärmt, wenn die Sonne auf dieses Wasser trifft.

Es dauert nicht sehr lange, bis sich ein paar Meter Wassersäule etwas erwärmen, aber es dauert sehr lange, bis 20 Meter tiefes Wasser um ein Grad steigt. Wenn es Frühling ist und die Sonne scheint, konzentriert man seine Aufmerksamkeit definitiv auf flache Bereiche des Sees. Wenn es Herbst ist oder wenn der Winter kommt und das Wasser kälter wird, kühlt das flache Wasser wiederum schneller ab und es lohnt sich, Angelplätze zum Karpfenangeln zu suchen, die etwas tiefer gelegen sind.

Lebensraum und Futter

Die andere Sache, auf die man in großen Gewässern wirklich achten muss, ist einen Lebensraum zu finden, in dem die Karpfen gerne leben. So gibt es in einigen großen Gewässern besonders krautfreie Gebiete, verkrautete, kiesige, sandige oder schlammige Stellen. An toten Gewässerbereichen gibt es nicht viel Grund für die Karpfen dort aufzutauchen. Kraut hingegen bietet Nahrung für Karpfen, wie Schnecken und Wanzen, und ist somit einer der besten Angelplätze zum Karpfenangeln.

Es lohnt sich also auf jeden Fall, sorgfältig nach Unterwasserpflanzen Ausschau zu halten, vor allem, wenn es sich um neu wachsende Flächen handelt oder wenn sich das Unkraut dem Ende der Saison nähert und anfängt abzusterben. Gerade dann wird die Nahrung für die Karpfen natürlicherweise freigesetzt.

Fischaktivität

Ein weiterer Ratschlag, wenn es um den Standort geht, ist auf jeden Fall nach Brassen und anderen kleinen Fischarten Ausschau zu halten. Klar, dass Du wahrscheinlich keine Brassen fangen willst, wenn Du Karpfen auf einem großen See angelst. Aber die hochrückigen Brassen können oft wirklich gut verraten, wo sich Karpfen wahrscheinlich auch aufhalten. Besonders im Frühling, wo die Brassen laichen und gut zu beobachten sind, kommen die Karpfen um die Eier der laichenden Brassen zu fressen.

Wenn es in einem bestimmten Gebiet des Sees große Schwärme von Rotaugen und Barschen gibt, dann liegt das wahrscheinlich daran, dass es dort viel Nahrung gibt oder dass das Wasser etwas wärmer ist. Auch wenn Du nicht auf diese kleineren Arten Jagd machen willst, solltest Du auf jeden Fall diese Gebiete in Betracht ziehen, da es wahrscheinlich auch gute Angelplätze zum Karpfenangeln sein werden.

Satellitenbilder

Ein Werkzeug, dass Du mit guter Wirkung einsetzen kannst, ist Google Maps. Insbesondere bei sehr großen Seen kann Google Maps Dir eine gute Vorstellung davon geben, wo die Zugangspunkte zum Wasser liegen. Manchmal, wenn das Wasser recht klar ist, können diese Luftbildkarten tatsächlich Gebiete zeigen, in denen Wasserpflanzen oder etwas flacheres Wasser zu finden ist. In Gewässern mit trübem, farbigem, dunklem Wasser ist es nicht so hilfreich und häufig geben Satellitenbilder keinen freien Blick auf alle Wasserflächen oder den Grund. Aber an einigen Orten kann man sich anhand dieser Luftbilder auf Google Maps eine wirklich gute Vorstellung vom Wasser machen.

 

Angelplätze zum Karpfenangeln in großen Seen
An großen Seen ist das Karpfenangeln nicht gerade leicht

Ausrüstung an großen Seen

Beim Karpfenangeln in großen Seen ist eine andere Ausrüstung, wie z.B. Ruten, erforderlich, als in kleineren Seen. Aber auch hier sollte man es nicht übertreiben. Welche Rutenstärken, Haken und Ködergrößen Du brauchst – kurzum welche Ausrüstung zum Karpfenangeln in großen Seen geeignet ist – hier sind ein paar Tipps.

In diesem Abschnitt geht es um die Angelausrüstung fürs Karpfenangeln, nämlich Rute, Rolle und Rigs. Rigs sind eindeutig ein sehr wichtiger Aspekt des Karpfenangelns, und viele Leute verbringen viel Zeit damit, ihre Rigs zu perfektionieren. Die Rigs unterscheiden sich nicht wesentlich beim Angeln an kleinen oder großen Gewässern. Wenn das Rig an einem kleinen Gewässer funktioniert, wird es wahrscheinlich auch an einem großen See funktionieren.

Beim Karpfenangeln ist die Ausrüstung heilig und sollte den Bedingungen am Angelplatz angepasst sein. Einige Ausrüstungsgegenstände zum Karpfenangeln macht das Leben leichter, sind aber nicht unbedingt notwendig. Karpfenangeln in großen Seen macht allerdings gewisse Zubehörteile unumgänglich. Beim Angeln an größeren Seen sollte man nicht verzweifeln und braucht sich auch nicht eine komplett neue Ausrüstung zu kaufen. Allerdings helfen größere Haken, größere Köder und stärkere Ruten auch die gewünschten Spots zu erreichen und Fischgrößen zu drillen.

Hoffentlich beantworten die folgenden Punkte ein paar Deiner Fragen, und du bekommst ein paar Ideen, mit welcher Ausrüstung du beim Karpfenangeln in großen Seen die begehrten Zielfische fangen kannst.

Karpfenrigs und Köder an großen Seen

Auf die zu erwartende Fischgröße – in großen Seen gibt es oft auch größere Karpfen – sollte man sich durch Anpassung der Hakengröße, Länge des Vorfachs oder Tragkraft der Schnüre einstellen. Manchmal braucht man aber auch für das Angeln in kleinen Gewässern eine stärkere Ausrüstung, weil man eher in der Nähe von Kraut oder Baumstümpfen angelt. Vor allem aber wenn man in einem großen Gewässer angelt, in dem sich viele Baumstümpfe im Wasser befinden und auch umgestürzten Bäumen darin liegen, muss die Ausrüstung auf jeden Fall stark sein.

Stelle also sicher, dass Dein Haken mit großen Fischen und den Bedingungen am Gewässer zurechtkommt. Du brauchst aber nicht Deine Rigs zu wechseln, nur weil Du in einem größeren Gewässer angelst. Es gibt keinen Grund dafür. Bei der Wahl der Hakenköder kann ein größerer Köder auch größere Fische fangen – muss er aber nicht zwingend.

Bei der Wahl der Ausrüstung zum Karpfenangeln in großen Seen lohnt es sich bei der Köderwahl auf jeden Fall, die Verwendung eines größeren Köders in Betracht zu ziehen, gerade wenn große Schwärme von Brassen Dich zwingen, 5 bis 10 Mal die Nacht aufzustehen. Versuche vielmehr Karpfen selektiv zu beangeln. Ziehe bei Boilies einen Schneemann mit 15 Millimeter Pop-Ups und 20 Millimeter normalem Boilie in Betracht. Das hilft sicher, viele Brassen zu vermeiden, besonders wenn das Rig mit einem ziemlich großen Haken Größe 4 versehen ist.

Karpfenruten für große Gewässer

Lass uns einen Blick auf die Ausrüstung werfen, die wir für das Karpfenangeln in großen Seen benötigen. Meistens verwenden wir fürs Karpfenangeln eher kurze Ruten von etwa 1,5 bis 3 Metern. Damit kannst Du sogar mit einem Unterarmwurf eine hohe Genauigkeit erreichen. Zudem kannst Du leicht unter überhängende Zweige werfen. Ein solche kurze Angel ist wirklich großartig für das Stalking, da sie nicht zu schwer sind. Geht es aber um weite Würfe auf großen Wasserflächen von 50 – 200 Hektar, dann sind kurze Rute schnell im Hintertreffen. Hier verwenden Karpfenangler gerne Ruten mit 3 bis 4 Länge und 3 Pfund Testkurve. Die Länge der Ruten erlaubt dann auch die weiten Würfe. Auch stärkere Wurfgewichte bis 5 Pfund sind empfehlenswert, um Fische aus großer Entfernung zu beangeln. Es macht keinen Spaß, mit Deiner leichten Rute maximal stark auszuwerfen aber die Fische immer noch nicht erreichen zu können. Da hilft eine eher lange 5-Pfund Rute mit einer Big Pit Rolle.

 

Karpfenangeln in großen Seen
Beim Karpfenangeln an großen Seen ohne Boot muss mitunter sehr weit ausgeworfen werden.

Karpfenschnur: Monofil oder geflochten?

Zum Karpfenangeln bevorzugen Angler meist monofile Schnur. Die monofile Schnur ist nicht so anfällig für Verhedderungen und Knotenbildung, wie die geflochtene Schnur. Sie verzeiht insgesamt viel. Bei einem Drill dehnt sich die Schnur zudem und federt die Fluchten ab. Von Zeit zu Zeit ist aber auch geflochtene Schnur vonnöten. Gerade wenn man in Stauseen über Baumstümpfen oder an anderen Stellen angelt, wo man den Karpfen sofort nach dem Biss von gefährlichen Unterwasserstrukturen fernhalten muss, kommt die geflochtene Schnur zum Einsatz und schafft direkten Kontakt zum Fisch. Wenn man Mono verwendest und ein Fisch den Köder aufnimmt, kann er oft weiter abziehen, bevor die Dehnung der Schnur verpufft und der Bissanzeiger den Biss meldet. An umgefallenen Bäumen, Ästen oder Unterwasserhindernissen, kann Mono-Schnur also weniger geeignet sein.

Gerade bei Muschelbänken, hartem Kies, Steinen oder Geäst ist eine längere Schlagschnur zu empfehlen. Diese ist abriebfest und das sollte fast alles durchstehen.

Boote bringen Vorteile

Wenn Du ein Boot hast, bietet das vor allem beim Karpfenangeln in großen Seen einen massiven Vorteil gegenüber dem Uferangeln. So kannst Du den Köder auch mit einer kurzen Rute genau platzieren und Bereiche des Sees erkunden und Ausrüstung vom Parkplatz an einen entfernten Angelplatz bringen. Zudem kannst Du vom Boot aus ein Echolot benutzen, um wirklich herauszufinden, wie der Seeboden aussieht. So kann man sich ein besseres Bild davon machen, wie der Boden aussieht, als wenn man nur vom Ufer aus wirft. Beim Karpfenangeln kommen üblicherweise Schlauchboote mit Elektromotor zum Einsatz.

Echolote – muss das sein?

In Sachen Echolote gibt es viele Neuerungen und immer mehr Technologie auf professionellen Booten mit diversen Imaging Verfahren. In den meisten Fällen tut es jedoch auch ein portabler Fischfinder wie ein Deeper. Angler benutzen solche Sonare häufig, um mehr über die Tiefenverteilung im Gewässer, über Kraut, Steine und Wurzeln herauszufinden. Alle Weiterentwicklungen sind Fragen der persönlichen Vorlieben und sinnvoll aber nicht immer nötig. Aber prinzipiell kann dir jeder Vorteil, den Du auf dem Wasser bekommen kannst, helfen, einen schönen Fisch zu fangen – besonders beim Karpfenangeln in großen Seen.

Du kannst auch richtig Old School fischen und die Tiefe auch vom Ufer mit einem Marker Float beim Ausloten bestimmen. Das ist vollkommen in Ordnung und funktioniert wunderbar. Denn der Einsatz von Booten und Echoloten ersetzt nicht deine Aufmerksamkeit. Also solltest Du deine Augen auf das Wasser richten, um auch zu sehen, wo sich die Karpfen zur Morgen- und Abenddämmerung aufhalten.

 

Karpfenangeln in großen Seen
Beim Karpfenangeln ist es wichtig, den Futterplatz genau zu treffen und zielgenau zu werfen.

Karpfenangeln an Flüssen

Flusskarpfen langfristig an einen Futterplatz zu gewöhnen ist kaum möglich. Deshalb macht es beim Karpfenangeln im Fluss mehr Sinn, die genauen Zugrouten der Fische ausfindig zu machen und diese variieren natürlich je nach Wassertemperatur und somit Jahreszeit. Weiterhin gibt es einige allgemeine Tipps, die beim Flussangeln zu beachten sind.

Tipps zum Karfpenangeln in Flüssen:

  • Verwende immer eine Schlagschnur, da es in Flüssen viele Muschelbänke gibt.
  • Nutze halbierte oder selbstgemachte viereckige Boilies und schwere Partikelmixe, die in der Strömung gut liegen bleiben.
  • Verwende Sargbleie oder Strömunsgbleie, damit die Montagen sauber liegen bleiben.
  • Stelle die Ruten steil auf, damit möglichst viel Schnur aus dem Wasser kommt. Dazu eignet sich ein High Pod.
  • Verwende ausreichend Schnur auf der Rolle, da Flusskarpfen viel Kraft haben und enorme Fluchten hinlegen können.

 

Flussangeln im Frühjahr

Im Frühjahr, wenn das Wasser noch kalt ist sind die Fische noch vorwiegend in den ruhigen Bereichen der Flüsse anzutreffen, die sie auch im Winter bevorzugen. Das sind Altarme, Buchten, tiefe Buhnen oder Stichkanäle. Aufgrund des kalten Wassers sind die Fische noch recht inaktiv und schwimmen nur wenig herum. Das ist auch nicht nötig, denn genau in diesen Bereich erwacht das Leben zuerst. Denn Buchten und angeschlossene ruhige Altarme sind meist flacher und erwärmen sich schneller und somit wachsen das Plankton und die Wasserpflanzen auch zuerst.

Jetzt zuviel Anzufüttern kann fatal sein, denn die Fische nehmen noch wenig Nahrung auf. Insofern machen kleinere Partikel wie Mais oder Pellets oder gar schweres Staubfutter am meisten Sinn. Im Frühjahr reichen 2 bis 3 Hände Futter vollkommen aus, um das Interesse vorbeiziehender Karpfen zu wecken.

Flussangeln im Sommer

Wenn das Wasser endlich ordentliche Temperaturen angenommen hat, haben die Karpfen als wärmeliebende Fische ihre aktivste Phase. Im Fluss halten sie sich dann gerne in der Strömung der Fahrrinne und patrouillieren an den Strömungskanten entlang auf der Suche nach Nahrung, die sich vorwiegend aus Muscheln und größerem Zooplankton zusammensetzt. Auch Krebse stehen bisweilen auf dem Speiseplan.

Interessant an Flüssen sind die Kanten zur Fahrrinne. Durch vorbeifahrende Schiffe bilden sich hier auch prägnante Strömungskanten, an denen sich Partikel und Plankton ansammelt. An der Fahrrinne finden sich auch immer wieder Fahrwassertonnen, die zusätzliche Strukturen bieten. Gerade nachts oder in den frühen Morgenstunden ziehen die Karpfen auch nah am Ufer direkt am Fuß der Steinpackung entlang. Mündungen und Übergänge zu Altarmen sind natürlich immer heiße Spots, da hier Rückströmungen entstehen. Das gilt natürlich auch für Buhnen, weitere sehr gute Spots im Sommer. Grundsätzlich sind die Fische im Sommer sehr bewegungsfreudig und somit an allen möglichen Spots anzutreffen.

Um trotz der üppigen Spotauswahl nicht den Überblick zu verlieren, sollte die Vielfalt der Spots jeweils eher kürzer beangelt werden. Sofern binnen 1-2 Stunden nichts beißt, wechselt man einfach zum nächsten Spot und probiert es dort. Vorteil ist, das dafür jeweils auch trotz des warmen Wassers nicht so viel Futter benötigt wird. Trotzdem macht es Sinn, die Stellen regelmäßig zu befischen oder zumindest etwas Futter einzubringen. Im Sommer sollten ausschließlich große Partikel oder Boilies gefüttert werden, die auch nur von großen Friedfischen aufgenommen werden können. In der Stömung bleiben diese auch besser liegen. Boilies können dafür auch zusätzlich halbiert werden, damit sie besser liegen bleiben.

Flussangeln im Herbst und Winter

Im Herbst ziehen die Fische gerne wieder in ruhigere, aber tiefere Bereiche, wo sich das Wasser weniger langsam abkühlt. Dabei sind sie aber noch sehr aktiv auf Futtersuche, den für den Winter müssen sie noch ordentlich zulegen. Beliebte Herbstspots sind neben Altarmen, tiefere Hafenbereiche und Areale oberhalb von Staustufen. Die Futtermenge kann im Herbst höher ausfallen, weil die Fische auch mehr fressen.

Im Winter bleiben die Fische letztendlich in den ruhigen Bereichen und können dort weiter befischt werden. Nur die Futtermenge sollte reduziert werden. Im Winter kommt es dann darauf an, die kurzen Fressphasen abzupassen, um einen Winterkarpfen ans Band zu bekommen. Prinzipiell lassen sich Karpfen aber im Winter noch gut fangen, anders als beispielsweise Schleien.

 

Karpfenangeln im Fluss
Beim Karpfenangeln im Fluss werden die Ruten hoch aufgestellt, um möglichst viel Schnur aus der Strömung zu bekommen.

Ausrüstung zum Karpfenangeln

Die essentielle Ausrüstung zum Karpfenangeln ist ganz simpel. Rute, Rolle, Schnur, Blei, Vorfach, Haken und Köder. Doch wie immer steckt der Teufel im Detail. Welche Schnur beim Karpfenangeln zum Einsatz kommt und welche Anforderungen das restliche Tackle erfüllen sollte, erfährst Du hier.

  • Welche Schnur ist zum Karpfenangeln geeignet?
  • Karpfenangeln mit Mono
  • Karpfenangeln mit geflochtener Schnur
  • Welche Rolle zum Angeln auf Karpfen
  • Welche Rute zum Karpfenfischen
  • Welche Hakengröße für Karpfen

 

Karpfen-Rigs

Karpfen-Rigs sind das A und O beim Grundangeln, denn je nach Ködergröße, Köderart, Grundverhältnisse und Fressverhalten der Fische können ganz unterschiedliche Rigs zum Erfolg führen. Das Rig beim Karpfenangeln ist im Prinzip das Vorfach mit Haken und Köderbefestigung. Das Haar-Rig oder die Haar-Montage ist sicherlich die Bekannteste, aber hier stellen wir dir noch ein paar weitere vor.

 

Karpfenangeln, Karpfenrigs
Zum Karpfenangeln kommen verschiedene spezielle Rigs zum Einsatz, je nach Bedingungen am Gewässer.

Zubehör zum Karpfenangeln

Beim Karpfenangeln geht es oft mit viel Gepäck ans Wasser, deshalb ist ein Trolley äußerst praktisch, um die Sachen vom Auto zum Angelplatz zu transportieren. Leichte Ausrüstung ist dabei selten im Vordergrund, deshalb werden nicht nur Abhakmatten sondern ganze Carp-Cradles also eine Abhakmatte mit Gestänge. Außerdem werden Karpfen nicht nur gemessen sondern auch gewogen, deshalb wird auch eine Fischwaage benötigt. Das Zubehör zum Karpfenangeln ist umfangreich, deshalb haben wir hier eine Liste mit dem wichtigsten Zubehör zusammengestellt.

Angelmethoden für Karpfen

Karpfen lassen sich mit unterschiedlichen Angelmethoden überlisten. Dabei gilt es vor allem die passende Technik für das jeweilige Gewässer und die Angelbedingungen zu finden. Die Grundmontage mit Selbsthak-Rig ist sicherlich die bekannteste Angelmethode auf Karpfen, doch an vielen Gewässern ist diese Technik nur bedingt einsetzbar. Flache Gewässer mit vielen Krautbänken, Totholz im Wasser, Steinpackungen oder mächtige Schlammschichten am Grund sorgen einfach für Hänger und Abrisse, sodass andere Methoden eingesetzt werden müssen.

Das klassische Angeln funktioniert auch auf Karpfen mit einer Posenmontage, wobei der Köder auf Grund abgelegt wird. Deshalb muss die Stelle zunächst ausgelotet werden, um die passende Tiefe an der Pose einstellen zu können. Anfüttern ist dabei notwendig, damit die Fische schneller zum Spot kommen. Wer ohne Füttern angeln möchte oder muss, der kann auch mit einer Polbrille bewaffnet auf die Pirsch gehen und nach den Fischen Ausschau halten. Erhöhte Standpunkte geben dabei einen besseren Überblick über das Gewässer. Mit Schwimmbrot lassen sie sich an der Oberfläche überlisten, doch wenn sie die Leckerbissen an der Oberfläche verschmähen, können auch andere Köder an leichten Montagen angeboten werden.

Karpfenangeln an der Oberfläche

So frustrierend Karpfenangeln auch manchmal sein kann, Oberflächenangeln auf Karpfen ist fantastisch – besonders wenn es heiß ist – dabei aber keinesfalls leicht. Karpfen sind wirklich gut darin, verdächtige Köder einzusaugen und sofort wieder auszublasen. Einen Anhieb erfolgreich zu setzen erfordert Erfahrung oder einiges an Übung. Das zahlt sich jedoch aus, den der Adrenalinspiegel wird ansteigen. Beim Oberflächenangeln ist es einfach so aufregend, die ganze Aktion in einem Bruchteil einer Sekunde zu beobachten und dann passen zu reagieren und tatsächlich einen Fisch zu haken. Mehr zum Karpfenangeln an der Oberfläche erfährst Du in diesem Abschnitt.

Wann macht das Oberflächenangeln auf Karpfen Sinn?

Wenn es warm ist, fressen Karpfen gerne an der Oberfläche. Vor allem wenn man sie mit Brot oder anderen schwimmenden Karpfenködern anlockt, kann man sie so auch auf eine spannende Art und Weise überlisten. Hilfreich ist es außerdem, wenn in dem Gewässer durch beispielsweise das Füttern von Enten regelmäßig Brot eingebracht wird und die Karpfen daran gewöhnt sind. Das Angeln an der Oberfläche macht immer dann Sinn, wenn sich die Fische auch an der Oberfläche aufhalten.

Köder zum Karpfenangeln an der Oberfläche

Brot ist ein preiswerter Köder. Am besten eignet sich Weißbrot egal ob Kastenbrot, Toastbrot oder Fladenbrot. Das Brot kann sowohl direkt am Haken oder auch Haar präsentiert werden. Dabei ist es auch möglich das Brot mit Baitband oder Lebensmittelkleber zu fixieren. Damit das Weißbrot besser am Haken hält, kann man es im Vorfeld für ca. eine Stunde in eine versiegelte Plastiktüte geben. Dadurch wird es zäher. Je nach Brotsorte sind natürlich unterschiedliche Festigkeiten zu erwarten, deshalb sollten Angler immer mit ein paar Brotsorten herumexperimentieren, auch um den Geschmack der Karpfen am jeweiligen Gewässer zu treffen. Neben Brot kommen auch andere schwimmende Karpfenköder wie z.B. Pop Up Boilies in Frage.

Vorgehen beim Karpfenangeln an der Oberfläche

Suche die Fische am Gewässer. Bei Hitze sonnen sich die Karpfen meist an der Oberfläche. Sobald Du sie gefunden hast, werfe etwas Brot zum Anfüttern in die Nähe der Karpfen. Halte deine beköderte Rute aber schon griffbereit. Sollten die Fische mit dem Fressen beginnen, werfe den Köder in deren Nähe oder über die fressenden Karpfen hinaus, um sie durch das Auftreffen des Köders nicht zu verscheuchen. Anschließend kannst Du den Köder langsam in Position über den Futterplatz ziehen. Solange der Köder unangetastet bleibt, die Karpfen aber die anderen Brotstücke fressen, füttere weiter, damit die Karpfen am Platz bleiben.

Erfolgt der Biss, macht es Sinn, kurz zu Warten und dann einen energischen Anhieb zu setzen. Wer zu lange wartet riskiert allerdings, dass der Karpfen den Köder bzw. den Haken wieder ausspuckt. Wurde ein Fisch gehakt, ist es am Spot meist erstmal vorbei und das Prozedere kann an einer anderen Stelle erneut beginnen.

Weitere Tipps zum Oberflächenangeln mit Schwimmbrot

Um das Karpfenangeln an der Oberfläche zu perfektionieren, sind folgende Tipps angeraten.

  • Rute und Rolle: Benutze zum Karpfenangeln an der Oberfläche eine leichte und kurze Karpfenrute. Man findet solche Ruten auch unter der Bezeichnung Stalking-Ruten. Dazu passt eine stabile, kleine Karpfenrolle mit einer 3000-4000er Größe. Achte auf die Ausgeglichenheit der Kombo, da du sie aktiv nutzt und ständig in der Hand behältst.
  • Flavour verwenden: Verwende geflavourte Brotkrumen mit bekannten Geschmacksrichtungen, um Deine Fangchancen zu erhöhen. Da Karpfen den Köder riechen und den Geruch vielleicht sogar kennen, werden sie dadurch angelockt. Geflavourtes Brot gibt es beispielsweise im Angelladen. Zusätzlich können auch in Flauvour getauchte Schaumstoffkörper verwendet werden.
  • Hauptschnur und Vorfach: Verwende eine ausreichend dicke Hauptschnur und ein passendes monofiles Vorfachmaterial, das der Situation und Hindernisdichte entspricht. Das verwendete Vorfach sollte mindestens 90 Zentimeter betragen und keinesfalls zu dünn sein. Als Hauptschnur kann je nach Bedingungen Mono oder Geflecht verwendet werden. Bei einer dichten Unter- und Überwasservegetation empfiehlt sich geflochtene Schnur. Die Schnurfarbe sollte unauffällig gewählt werden.
  • Köderpräsentation: Fädele den Köder mit einer Ködernadel auf oder präsentiere ihn am Haar. Dadurch hält er länger und wird von den Karpfen nicht so leicht abgepflückt. Natürlich ist auch eine direkte Anköderung am Haken möglich.
  • Angeln auf Distanz: Die Verwendung einer Wasserkugel ist dann von Vorteil, wenn mehr Gewicht benötigt wird um den Köder in weitere Entfernungen zu bringen. Durch die Wasserkugel ist der Köder auf Distanz dann außerdem leichter sichtbar.

 

Tatsächlich ist es häufig nicht der Köder, der für einen Biss sorgt, sondern das Anfüttern mit Brotstücken. Dadurch geraten die Fische in einen Fressrausch und verlieren ihren Argwohn. Gerade wenn öfter Brot an der Oberfläche gefüttert wird, kennen die Karpfen diese Nahrungsquelle und nehmen das Brot recht schnell – wurde sie dabei allerdings schon öfter gefangen, sind sie deutlich schwieriger zu überlisten. In unserem Artikel Grundlegende Hinweise zum Stalken auf Karpfen erfährst Du mehr zum Thema.

 

Karpfenangeln Oberfläche
Wenn es warm ist, fressen Karpfen gerne an der Oberfläche.

Karpfenangeln mit der Matchrute

Die Matchrute ist der Klassiker unter den Friedfischruten. Besonders in stehenden Gewässern werden hier leichte Montagen mit dem Waggler vorgestellt. Die enge Beringung der Matchrute sorgt dafür, dass auch Fische, deren Kampfkraft die eingesetzte Schnur an ihre Grenzen bringt, problemlos ausgeworfen werden können. Aber was ist mit dem Karpfen, dem mit Abstand stärksten Friedfisch? Wie man sich dem Karpfenangeln mit der Matchrute widmen kann, erfährst du im folgenden Abschnitt.

Stärke der Matchrute

Wie bereits erwähnt, können mit der Matchrute selbst größere Fische an einer dünnen Sehne gedrillt werden, die bei einer anderen Rute reißen würde. Das liegt daran, dass die vielen kleinen Ringe die Kraft hervorragend von der Schnur auf den Rutenblank übertragen. So können auch kapitale Karauschen, Alande und Karpfen sicher angelandet werden.

Die Wagglermontage kann dank ihrer Flugeigenschaften gut am Rand von Krautfeldern, weit entfernt vom Ufer und in flachen Schleiengewässern, präsentiert werden. Eine Matchrute für Karpfen sollte hier ein Wurfgewicht von mindestens 45 Gramm und darüber haben, was gegenüber einer Karpfenrute immer noch ausgesprochen leicht ist. Sie sind darum auch nicht für die Jagd auf die kapitalen Rüßler geeignet.

Fischgrößen beim Karpfenangeln mit der Matchrute

Gerade die schlanken und kleineren Schuppenkarpfen, wie man sie häufig im ruhigeren Bereich von Flüssen trifft, können perfekt mit der Matchrute beangelt werden. Auch Portionskarpfen in kommerziellen Angelteichen fallen in diese Kategorie. Und wer einmal einen solchen Karpfen mit diesem leichten Gerät an Land gebracht hat, der wird den Drill so schnell nicht mehr vergessen. Wer nun eine Matchrute kaufen möchte, der sieht sich mit einer großen Auswahl an Modellen und Anbietern konfrontiert. Wer vorhat regelmäßig mit der Matchrute gezielt auf Karpfen zu gehen, sollte sich nicht scheuen etwas mehr zu investieren.

Tolles Erlebnis aber nichts für Rekord Karpfen

Das Karpfenangeln mit der Matchrute ist also durchaus möglich, wenn auch mit Einschränkungen. Denn auch wenn die Matchrute mehr aushält als man auf den ersten Blick vermuten würde kommt auch sie irgendwann an ihre Grenzen.

Nicht umsonst gehören schwere Karpfenruten zu den stabilsten Ruten, die in unseren Binnengewässern zum Einsatz kommen. Für kleinere Karpfen ist die Matchrute dagegen eine äußerst spannende Alternative. Das gilt vor allem für Teiche und Altarme mit wenig Hindernissen.

Karpfenfutter und Anfüttern auf Karpfen

Anfüttern, Futtermischungen und die Futterstrategie sind ein bedeutender Bestandteil beim Karpfenangeln. Am Stammtisch finden nicht selten Gespräche über Proteingehalt, Proteinstruktur und Partikelgröße statt. Hier erfährst du welches Grundfutter zum Karpfenangeln geeignet ist und welche Futterstrategien es gibt.

Anfüttern auf Karpfen: Die Grundlagen

Um einen erfolgreichen Karpfenansitz durchzuführen, ist es häufig erforderlich, eine sogenannte Futterkampagne zu fahren. Dabei handelt es sich um das wiederholte Anfüttern auf Karpfen an einem Spot in den Tagen oder Wochen vor dem eigentlichen Ansitz. Mehr zu den Grundlagen beim Anfüttern auf Karpfen erfährst Du in diesem Abschnitt.

Was ist Anfüttern eigentlich?

Bei Anfüttern oder genauer gesagt Vorfüttern auf Karpfen wird ein Futterplatz mit dem entsprechendem Karpfenfutter angelegt. Die Fische sollen sich an den Platz gewöhnen und daran, an einem bestimmten Punkt im Gewässer regelmäßig Futter zu finden. Bei einem späteren Ansitz wird der Hakenköder dann meist relativ rasch und unkritisch genommen. Aber auch das Füttern hat seine Tücken und kann unterschiedliche Effekte haben.

Länge der Futterkampagne

Unter Karpfenanglern gehen die Meinungen auseinander, wie lange eine Futterkampagne dauern sollte. Wohl dem, der Zeit und Wahlgewässer in der Nähe hat. Ihm ist es leicht möglich eine mehrtägige bis mehrwöchige Futterkampagne durchzuführen und die Fische an seinen Platz zu binden. Setzt man beim Anfüttern auf Karpfen nun auch noch ein leckeres Futter ein, so steht dem Erfolg nicht mehr sehr viel im Wege – zumindest solange, bis die Fische in dem betreffenden Gewässer keine negativen Erfahrungen damit machen.

Die Wahl des Futtermittels

Die Wahl des richtigen Futters ist schon ein etwas schwierigeres Thema, welches mehr als nur fünf Minuten Bedenkzeit erfordern könnte. Hat man sich bei den Karpfenanglern umgehört, welche Futtermittel eingesetzt werden, fällt die Wahl leichter. Wenn z.B. alle mit Hartmais füttern und mit Boilies angeln, so kann man sich eventuell mit dem Einsatz von Hanf, Weizen oder Kartoffeln abheben.

Ausbringen des Futters

Eine wichtiger Punkt ist das Ausbringen des Futters. Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten. Die klassische Varianten sind Futterschleuder, Boiliewurfrohr oder Futterschippe. Dabei handelt es sich um einem Baitspoon mit passendem Schraubgewinde für den Karpfenkescher-Stiel. Diese Hilfsmittel dienen dazu, die gewünschte Futtermenge in das Gewässer einzubringen. So lassen sich Futtermengen beispielsweise sehr weit in den heißen Zonen des Gewässers verteilen. Eine weitere Möglichkeit für noch größere Distanzen und vor allem kleine, punktierte Futterplätze ist die Futterrakete oder auch Bait Rocket genannt. Diese wird mit der sogenannten Spodrute ausgebracht.

Diese Vorgehensweisen und Fütterungstechniken bieten sich vor allem zu Beginn der Futterkampagne an. Später hingegen ist es häufig das Ziel einen bestimmten, überschaubaren Spot im Gewässer mit Futter zu versehen. Dafür bieten sich vor allem Futterboote an. Außerdem lässt sich das gewünschte Futter auch sehr gut mit einem kleinen Schlauchboot ausbringen. So lässt sich ebenfalls ein kleinflächiger Futterspot anlegen.

 

Karpfen Anfüttern Grundlagen
Auf weite Distanzen können Boilies mit dem Boilierohr gefüttert werden.

Karpfenfutter: Welche Wahl zum Anfüttern

Wie jeder Karpfenangler weiß, sind unsere geliebten Rüssler Generalisten was ihre Nahrung betrifft. Sie verspeisen alles, was sie bewältigen können. Folglich lassen sie sich auch mit so ziemlich allen Futtermitteln anlocken. Welche Karpfenfutter Mittel sich besonders bewährt haben, erfährst Du in diesem Abschnitt.

Beim Füttern auf Karpfen spielt die Zusammensetzung der Futtermittel an Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen eine Rolle. Kohlenhydratreiche Futtersorten werden im Sommer bei Temperaturen über 20 Grad deutlich besser verdaut und genutzt als im Winter. Im Spätsommer und Herbst kommen fettreichere Rezepturen zum Einsatz, im Winter und Frühling spielen proteinhaltige Futtermittel die Hauptrolle. Außerdem nimmt man zum Karpfen Anfüttern im Frühjahr deutlich mehr Karpfenfutter als im Sommer.

Zum Anfüttern auf Karpfen lassen sich die verschiedensten Futtermittel verwenden. Hier eine Auswahl:

  • einfache Grundfuttermischungen aus dem Angelfachgeschäft
  • sehr ausgeklügelte Futtermischungen von Profis nach geheimen Rezepturen
  • Futtermittel für Geflügel
  • Fischpellets
  • Boilies
  • Partikelmixe
  • Partikel einzeln
  • u.v.m.

 

Der Fantasie sind nahezu keine Grenzen gesetzt. Wie bereits erwähnt, sollte allerdings die Futtermittelmenge immer im Auge behalten werden. Besonders zu Beginn einer längeren Futterkampagne bieten sich günstige und preiswerte Karpfenfutter Sorten an.

 

Futter Partikel Karpfenfutter
Karpfenfutter sollte grobe Partikel enthalten, die nicht von kleineren Fischen bewältigt werden können und liegen bleiben.

Angepasste Futtermittel

Je nach Fischbestand, erwarteter Fischgröße und Gewässer kommen ganz verschiedene Körnungsgrößen zum Einsatz, die wahlweise durchmischt oder einzeln gefüttert werden können. Bei der sogenannten Futterrakete werden die unterschiedlichsten Korngrößen gemischt und alle Fischgrößen angelockt während beim selektiven Füttern beispielsweise nur große Köder zum Einsatz kommen.

Die Fische haben außerdem häufig gelernt, dass an großen, hellen Futterteppichen irgendwo ein Haken ist. Besonders Karpfen, die in ihrem Leben schon mehrfach mit der Angel gefangen wurden, entwickeln eine besondere Vorsicht gegenüber derartigen Plätzen. An solch heiklen Gewässern, mit seinen erfahrenen Fischen, kommen eher unauffällige und selten angebotene Karpfenköder und Futtermittel zum Einsatz. Auch die Partikelmischung sollte eine eher dunkle Farbe haben. Dies können wir einerseits mittels dunkler Futtermittel erreichen, andererseits lässt sich durch Beimischungen von Erde und Lehm häufig eine dunklere Grundfutterfarbe erzielen.

Füttern in Abhängigkeit der Mitesser

Haben wir im Gewässer mit sehr vielen Krebsen oder gar Wollhandkrabben zu rechnen, ist fischmehllastiges Karpfenfutter im Einsatz oft problematisch. Unsere putzigen Decapoden haben diese, ebenso wie unsere Rüssler, zum Fressen gern. Sie ärgern uns dann beim Ansitz mit gekappten Vorfächern und Fehlbissen. Um diesen Misserfolgen etwas aus dem Weg zu gehen und das Risiko von Krabbenattacken zu verringern, sind in solchen Gewässern fruchtige Aromen einzusetzen. Man kann nur hoffen, dass die allgemeine Nahrungsknappheit nicht so groß ist und die Armee der Krabbeltiere alternativ zu den fischmehl- und fischöllastigen Karpfenködern auch die fruchtigen Proteinbomben als Snack entdeckt. Vor allem die richtige Futtertaktik entscheidet beim Karpfenangeln viel.

→ Hier erfährst Du mehr über das Karpfenfutter selber mischen.

Anfüttern: Die richtige Futtermenge beim Karpfenangeln

Ein wichtiges Thema beim Anfüttern ist die Futtermenge beim Karpfenangeln. Zu wenig Futter kann ohne Effekt bleiben während zu viel Futter die Fische sättigt oder gar verschreckt. Was es bei der Wahl der Futtermenge beim Karpfenangeln zu beachten gibt, erfährst Du in diesem Abschnitt.

Viel hilft nicht viel!

Beim Anfüttern gilt keinesfalls dasselbe Motto wie bei der Feuerwehr: “viel hilft viel”. Vielmehr gilt es, so viel wie nötig und so wenig wie möglich zu füttern. Anglern wird häufiger mal vorgeworfen, zu viel Karpfenfutter in die Gewässer einzubringen. Es wird zurecht argumentiert, dass nicht gefressenes Futter die Gewässerqualität negativ beeinträchtigt und die Eutrophierung von Flüssen, Seen und Teichen befeuert. Außerdem Verderben wir uns den Angelsport mit einem Übermaß an Futter zusätzlich, da dieses ungefressen am Boden des Gewässers verrottet, den Sauerstoff zehrt und für Fische folglich eher abschreckend wirkt. Außerdem kann jeder Karpfenfreak das Lied der knappen Kassen singen und sein sauer verdientes Geld besser ausgeben, als es am Gewässergrund verderben zu lassen.

Kontrolle der Futtermenge beim Karpfenangeln

Besonders am Anfang einer Futterkampagne, ist die Kontrolle, ob das eingebrachte Futter auch wirklich verzehrt wird, das A und O bei der Entscheidung über die Menge der Futtermittel. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

  • Eine Möglichkeit ist, sich einen ufernahen, exakt wiederauffindbaren Punkt auszusuchen, an dem man einen gewisses Quantum der Gesamttagesfuttermenge auf einen Haufen legt. Am Folgetag lässt sich an diesem Punkt sehr leicht mittels einer Harke kontrollieren, ob das Futter überhaupt aufgenommen wurde.
  • Eine Alternative zur Harke ist das Aufstampfen mit einer Holzstange bis auf den Gewässergrund zum Beispiel vom Boot aus. Dabei wird Luft bis auf den Gewässergrund gedrückt. Die anschließend wieder aufsteigenden Luftblasen bringen Bodenpartikel und eventuell noch vorhandene Futterreste mit nach oben. Als Faustregel kann hierbei gelten: steigt Futter auf und sind noch Reste vorhanden, wird entweder nicht oder nur weniger nachgefüttert.
  • Ein weiteres Hilfsmittel ist das sogenannte Aquascope, ein Hilfsmittel, mit dem sich der Gewässergrund vom Boot aus visuell untersuchen lässt, sofern das Wasser nicht allzu trüb ist.
  • Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kommt häufig nicht um den Einsatz von Schnorchel und Taucherbrille herum. Besonders im Sommer ist das keine schlechte Beschäftigung und Kontrollmethode für alle, die noch mehr über ihr Gewässer wissen möchten als nur die Tiefe am Angelspot. Oft genug lassen sich so am Gewässerboden verborgene Strukturen erkennen.

Der Futterkontrollpunkt

Im Laufe weniger Tage der Karpfenanfütterung verändert sich dieser Futterkontrollpunkt oft derart, dass einst weiche, mulmige Bodenbestandteile verschwinden und harter Untergrund zum Vorschein tritt. Nun können wir uns sicher sein, dass die Fische aktiv sind, Futter aufnehmen und das eingebrachte Futter im Gewässer auch seinen angestrebten Zweck erfüllt.

Leider ist diese Futterkontrollpunktmethode eher auf stehende und sehr langsam fließende Gewässer ohne Schifffahrt beschränkt. Außerdem könnten auch Wasservögel wie Enten oder Bläßhühner die eingebrachten Futtermittel gefressen haben und uns darüber hinwegtäuschen, dass die Köder in tieferen Gewässerzonen eventuell doch noch liegen.

 

Karpfen richtige Futtermenge
Beim Karpfenangeln kann Futter gut mit einer Futterschleuder ausgebracht werden.

Der richtige Fütterzeitpunkt für Karpfen

Auf die Frage, wann auf Karpfen angefüttert werden soll, lässt sich klipp und klar beantworten: vor dem Angeln. Doch ganz so einfach ist es dann auch wieder nicht. Mehr zur Wahl des richtigen Fütterzeitpunkt für Karpfen erfährst Du in diesem Abschnitt.

Die Macht der Gewohnheit

Karpfen sind, wie die meisten Lebewesen, Gewohnheitstiere. Demnach ist es von allergrößtem Vorteil, täglich nahezu zur selben Zeit den Futterplatz oder die Spots mit Futter zu beschicken. Die Fische werden sich bereits nach sehr kurzer Zeit daran gewöhnen und kurz nach dem Einbringen der Partikel, Boilies oder anderer Komponenten den Platz aufsuchen.

Oftmals sind sie sogar bereits am Platz, bevor wir das Futter an Ort und Stelle verbringen. Blasenteppiche, gründelnde Wühler oder rollende Fische an der Oberfläche deuten dies häufig an. Ist das der Fall, haben wir schon sehr viel erreicht und den Ansitz erfolgreich vorbereitet. Der Aufbau des Karpfen Camps sollte mit dem üblichen Fütterzeitpunkt für Karpfen abgestimmt sein. Das bedeutet, das Camp sollte stehen bevor üblicherweise die Spots beschickt werden.

Futteraufnahme in Karpfenteichen

In Teichwirtschaften werden die Karpfen in der Regel am Vormittag nach dem Sonnenaufgang gefüttert. Der Sauerstoffgehalt des Wassers steigt und lässt die Fische aktiv werden. Beim Einsatz von Futterautomaten und Selbstfütterern entscheiden die Fische teilweise selbst, wann sie fressen. Oftmals sieht man die Fische am Nachmittag in der Sonne ruhen, sie verdauen. In intensiven Fischteichen sinkt allerdings auch der Sauerstoffgehalt des Wassers über Nacht häufig ab. Die Fähigkeit Futter zu verdauen ist dann herabgesetzt, was den Morgen als Fütterzeitpunkt für Karpfen weniger geeignet macht.

 

Richtiger-Fütterzeitpunkt-karpfen
Die Wahl des richtige Futterplatzes und Futterzeitpunktes ist für Karpfenangler zentral.

Praktikabilität beim Fütterzeitpunkt

Als Angler stehen wir vor einer anderen Situation. In unseren üblichen Angelgewässern sind die Schwankungen des Sauerstoffgehaltes häufig weniger ausgeprägt als in derartigen Teichen. Besonders in Fließgewässern mit turbulenter Strömung verändert sich der Sauerstoffgehalt im Tagesverlauf eher wenig. Unsere Zielfische können somit eigentlich immer fressen und wir sind in der komfortablen Situation, den Zeitpunkt des Anfütterns unserem Alltag entsprechend festzulegen. Plane man beispielsweise einen Ansitz am frühen Abend ab 18 Uhr, so wird zuvor regelmäßig gegen 18 Uhr oder 19 Uhr angefüttert, das Camp am Tage des Ansitz jedoch bereits deutlich früher aufgebaut, um Ruhe am Platz zu haben.

Futterplatz? Welcher ist der Richtige?

Ähnlich wie beim Immobilienhandel zählen auch beim Karpfenangeln die drei “L’s”: Lage, Lage, Lage. Wie alle benthischen Fischarten lieben Karpfen Strukturen und Abwechslung im Gewässer. Dies können Sandbänke, Totholz, versunkene Wälder, Muschelbänke, tiefe Rinnen, Barschberge und Seerosenfelder sein.

Erhebungen in sonst tieferer Umgebung ziehen die Rüssler magisch an. Liegt der Köder nur wenige Meter neben eines solchen Plateaus in deutlich tieferen Wasser, kann dies über Schneidertag oder personal best entscheiden. In tiefen, stehenden Gewässern, wie dies auf viele Baggerseen zutrifft, entsteht im Sommer häufig eine deutliche Schichtung. Unterhalb des warmen Oberflächenwassers und der Sprungschicht sinkt die Wassertemperatur dann stark ab. Ein Köder, der in diesem kalten Wasser abgelegt wird, ist absolut unattraktiv.

Futtertaktiken auf Karpfen

Beim Karpfenangeln kommen ganz unterschiedliche Futtertaktiken auf Karpfen zum Einsatz, je nachdem, wie selektiv gefangen werden soll. Mehr zum Thema Futtertaktiken auf Karpfen erfährst Du in diesem Abschnitt.

Die Futterpyramide

Futterpyramide bedeutet, dass Futter mit vielen verschiedenen Korngrößen, also ganz unterschiedlichen Bestandteilen und Partikel eingebracht wird. Vor allem Staubfuttermischungen und Partikelmixe, gemischt mit Pellets, Boilies und auch Naturködern eignen sich sehr gut zum Erzeugen einer Futterpyramide. Eine Vielzahl an Korngrößen der Futterpartikel lockt dabei alle Größenklassen von Fischen an.

Das Prinzip der Futterpyramide ist, dass sich die kleineren Partikel unter Wasser rasch verteilen und aufsteigen und Kleinfische anlocken. Die kleinen Weißfische sorgen durch ihre hohe Aktivität am Futterteppich für Aufmerksamkeit unter den größeren Fischen und dann den großen Karpfen. Nach kurzer Zeit haben sich unter Wasser vor allem in stehenden und langsam fließenden Gewässern attraktive Partikelwolken gebildet und durch die Aktivität der kleinen Cypriniden können ihre großen Vettern nicht anders als hinzuschwimmen und nach dem Rechten zu sehen. Dort finden sie dann die größeren Partikel oder Boilies. Diese Methode eignet sich ganz besonders für Kurztrips, werden doch schnell Fische angelockt.

Das selektive Füttern

Das selektive Füttern zählt ebenfalls zu den erfolgreichen Futtertaktiken auf Karpfen. Will man selektiver füttern und ausschließlich größere Fische anlocken, sollten eher die eigentlichen Karpfenköder, wie z.B. Boilies oder größere Partikel zum Anfüttern eingesetzt werden. Denn dadurch gibt es wenig Störung durch Fehlbisse von Brassen und andere Weißfische am Platz.

Jetzt werden häufig gar kein Grundfutter oder weißfischaffine Partikel eingesetzt. Natürlich dauert es dann viel länger, bis die Fische den Platz gefunden haben, weshalb Vorfüttern nötig ist und auch längere Ansitze in Kauf genommen werden müssen. Besonders in stark beangelten Gewässern ist weniger zudem oft mehr, vor allem auch, weil nichts von dem Futter den Weißfischen anheim fällt.

Karpfenköder

Bei keinem anderen Fisch ist die Möglichkeit der potentiellen Köder so groß und umfangreich wie beim Karpfen. Es gibt kaum Köder, die der Karpfen nicht akzeptiert. Allerdings gibt es Unterschiede im Bezug auf die gezielte und selektive Angelei. Wann welcher Karpfenköder der beste ist, erfährst Du in diesem Abschnitt.

Die Revolution des Karpfenangelns

Ganz leicht ist die Frage, welcher Karpfenköder der Beste ist, nicht zu beantworten. Denn das liegt meist auch am Angler selbst und hat mit Vertrauen und Erfolgen zu tun, genauso wie mit den beangelten Gewässern. Seit ein paar Jahrenzehnten sticht allerdings ein Köder besonders hervor – der Boilie. Dieser selektive Karpfenköder hat das Karpfenangeln revolutioniert und wohl auch dafür gesorgt, dass die Fische immer größer wurden. Und das ist er auch vor allem – ein Köder für größere Fische.

Der populärste Karpfenköder ist also der Boilie, denn kaum ein anderer Köder ist so selektiv einsetzbar und gleichzeitig so effektiv. Doch Boilie ist nicht gleich Boilie, denn auch hier gibt es unterschiedliche Rezepturen, Geschmacksrichtungen, verschiedene Konsistenzen von knochenhart bis weich, auftreibende Pop-Ups und sinkende sowie verschiedene Größen vom Mini-Boilie bis zum Mega-Wallerboilie.

Aber Karpfen können auch mit anderen Ködern überlistet werden, der Klassiker ist sicherlich Mais, doch Würmer und Madenbündel haben auch schon einige Karpfen an den Haken gelockt. Schwimmbrot ist ein weiterer Klassiker auf Karpfen. Kartoffeln wurden früher gerne genommen doch heute gilt dieser Köder eher als altbacken, denn Kartoffeln haben kaum Geruch und nur wenig Protein.

Große oder kleine Köder für Karpfen?

Folglich muss man also unterscheiden, ob man mehr Quantität fangen will oder auf Qualität setzt. Ist das Ziel, möglichst viele Karpfen in kurzer Zeit zu fangen oder will man den einen oder anderen dicken kapitalen Karpfen überlisten? Klassische Ködern wie Mais, Wurm, Made, Brot und Teig fangen häufig mehr und kleinere Fische und auch andere Fischarten, sind somit weniger selektiv. Dieser zum Teil ungewollte „Beifang“ kleinerer Fische oder unerwünschter Friedfischarten lässt viele Karpfenangler deshalb zum Boilie greifen.

Ein Nachteil von Boilies ist definitiv ihr Preis. Zwar lassen sich die Kugeln auch selber rollen, aber das ist ebenfalls aufwendig. Günstiges Karpfenangeln lässt sich also eher mit Karpfenködern aus dem Supermarkt realisieren.

Die Qual der Wahl

Je nachdem wie viel Geld man ausgeben kann oder will, sind einem bei der Wahl des Karpfenköders kaum Grenzen gesetzt. Der erfolgreichste, aber auch teuerste Köder dürfte der Boilie sein. Aber ein Boilie ist nicht zwingend der beste Karpfenköder. Mais und diverse andere Partikelköder fangen rein mengenmäßig mehr Fische. Für Großkarpfen ist der Boilie aber sicherlich der beste Karpfenköder. Wie Du siehst ist bester Köder für Karpfen nicht gleich bester Köder für Karpfen.

 

Bester Karpfenköder
Über die Ködergröße lässt sich auch die Karpfengröße beeinflussen.

Karpfenangeln im Jahresverlauf

Karpfenangeln ist eigentlich das ganze Jahr über möglich, doch der winterliche Ansitz ist natürlich kein Zuckerschlecken und nicht unbedingt erfolgreicher. Karpfen sind im Winter zwar aktiv, aber die Nahrungsaufnahme und der Bewegungsradius beschränkt sich auf ein Minimum. Bei 15 Grad Wassertemperatur kommen die Karpfen erst richtig in Schwung und dann sind auch die Erfolgsaussichten am höchsten. Für den Einstieg ins Karpfenangeln empfiehlt sich also die Angelei ab dem Frühsommer bis hin zum Herbst.

So ziemlich jeder Angler und Nicht Angler kennt den Karpfen – zum Teil als schwer zu fangenden Fisch, zum Teil auch mit wechselnden kulinarischem Ruf. Die ursprünglich einfache Angelei auf Karpfen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer Wissenschaft für sich entwickelt und ist das ganze Jahr über möglich. Wann im Jahr sich wie auf Karpfen angeln lässt, erfährst Du in diesem Abschnitt.

Wann auf Karpfen angeln? – das Jahr bietet 365 Angeltage

Natürlich kann man fast über das ganze Jahr verteilt einen Ansitz auf Karpfen starten. Ganz hartgesottene Sportsfreunde trotzen auch Nachtfrösten und Randeis.

Die höchste Aktivität entwickeln unsere wärmeliebenden Zielfische allerdings im Sommer bei Temperaturen von 20°C aufwärts. Der Stoffwechsel läuft dann auf Hochtouren und der Motor braucht Energie, also Futter. Hier muss also die Karpfenmontage ins Wasser. Für den Angler gestaltet sich ein Ansitz in der warmen Jahreszeit ebenfalls angenehmer als im November. An den langen Tagen lässt sich auch am Wasser wesentlich mehr erleben, als wenn um 17 Uhr der Vorhang fällt, sprich die Sonne untergeht.

Nicht unwichtig zu erwähnen ist außerdem ein Aktivitätshoch vor der Laichzeit im Frühjahr sowie im Spätsommer wenn die Temperaturen schon leicht fallen. Auch dann fressen die Karpfen nochmal richtig, um sich auf Laichzeit bzw. Winter vorzubereiten. Gerade größere Fische lassen sich dann nochmal überlisten. Im Winter ist es äußerst schwer einen der beliebten Rüssler an den Haken zu bekommen.

Auch wenn die Karpfen im Laichgeschäft sind, also frühmorgens laut klatschend im Flachwasser die Röhrichtzone demolieren, ist es dagegen kaum möglich sie mit anglerischen Methoden zu überlisten.

 

Karpfen angeln im Jahresverlauf
Karpfenangeln kann sehr idyllisch sein.

Tipps und Tricks für Karpfenangler

Beim Karpfenangeln können kleine Unterschiede manchmal einen großen Unterschied zwischen Fangerfolg und Fehlbissen oder gar keinen Bissen ausmachen. Bei der Selbsthakmontage ist das Blei-Gewichte ein kritischer Faktor, der darüber entscheidet ob der Haken im Fischmaul fixiert wird oder höchstens kurz hängen bleibt. An Kleingewässern sind andere Strategien erfolgreicher als an großen Gewässern. Kurz gesagt, es gibt viele Tipps und Tricks für Karpfenangler, sodass für jedes Problem die passende Lösung gefunden werden kann. Hier findest Du eine Übersicht mit hilfreichen Tipps für unterschiedliche Situationen beim Karpfenangeln.

Karpfen angeln auch einfach möglich

Auch wenn das moderne Karpfenangeln sehr spezialisiert und technisiert ist, sollte dies niemanden davor abschrecken, sich mit einem der größten Cypriniden unserer Gewässer messen zu wollen. Denn es klappt auch auch ohne tagelange Aufenthalte und Massen an speziellem Tackle an großen Seen oder Flüssen einen Karpfen zu fangen. Wichtig dabei ist der Zeitpunkt, denn Karpfen lassen sich zwar das ganze Jahr über fangen, aber nicht immer ist das auch einfach.

Das Karpfen-Camp

Beim Karpfenangeln ist Geduld gefragt, denn meistens dauert es eine ganze Weile, bis die Fische den Futterplatz finden und außerdem sind die Karpfen vor allem in der nacht aktiv. Deshalb dauert ein Kurzansitz beim Karpfenangeln schon einen ganzen Tag und so richtig interessant wird es erst bei 2 bis 3 Tagen. Für diese Ansitzdauer ist ein komfortables Carp-Camp wichtig, damit man jederzeit für einen aufregenden Drill vorbereitet ist.

Eine Liege und ein anständiges Angelzelt ist dafür absolut empfehlenswert, denn meist beißen die Karpfen mitten in der Nacht und große Fische fliehen mit rasanter Geschwindigkeit in Hindernisse. Dann ist schnelles Handeln gefragt und dabei erleichtert ein Angelschlafsack und eine Liege das Aufstehen ungemein. Außerdem bietet die Karpfenliege ein komfortables Schlafgemach und zusätzlichen Stauraum im Zelt. So bleibt alles gut verstaut und im Angelzelt ist genügend Platz, um auch bei schlechtem Wetter gemütlich zu verharren. Ein Vorteil, den viele Karpfenangler zu Schätzen wissen, denn Wetterkapriolen bieten oft die besten Fangerfolge und ungestörte Angelerlebnisse.

Karpfen Hitliste

Karpfen können beachtliche Größen erreichen und wer einen solche großen Rüssler fängt, teilt seinen Fang natürlich gerne mit seiner Community. Dafür gibt es bei uns die verschiedenen Hitlisten für die einzelnen Zuchtformen des Karfpfens:

 

Futtertaktiken auf Karpfen
Karpfenangeln ist im Sommer wie im Winter möglich.

Karpfen Hältern

Karpfen lassen sich Hältern. Gestattet ist das Hältern jedoch nur, um die Fische frisch zu halten, bevor sie zu Speisezwecken getötet werden. Karpfen zu Hältern, um sie am nächsten Tag zu wiegen oder zu fotografieren ist nicht gestattet. Beim Hältern von Karpfen kommen Setzkescher oder Karfpensäcke zum Einsatz. Der Einsatz von Karpfensäcken sind aber rechtlich strittig. Setzkescher müssen mindestens 3,5 Meter lang sein und einen Durchmesser von 50 Zentimeter haben. Zudem müssen sie geräumig aufgespannt sein, damit die Karpfen ausreichend Platz haben.

 

Karpfen Grundwissen/ Setzkescher Karpfen
Im Sommer lassen sich Karpfen für die Küche auch vorübergehend Hältern, um sie frisch zu halten.

Erlebnisberichte vom Karpfenangeln

Beim Angeln auf Karpfen verbringt man viel Zeit in der Natur und erlebt die verrücktesten Begegnungen mit Tieren im Wasser und an Land. Der Weg zum Fisch ist manchmal hart und beschwerlich, aber es gibt auch Tage an denen man den Lucky-Punch landet und beim Kurzansitz einen richtigen kapitalen Brocken verhaftet. Berichte im Forum über Deine Erlebnisse beim Karpfenangeln.

Erlebnisse zum Karpfenangeln aus dem Forum:

Karpfen am Seerosenfeld
Monsterkarpfen
Kurzansitz auf Karpfen
Profis beim Karpfenangeln
Erste Boilie-Session
Auf Karpfen und Co am See
Mega-Karpfen mit Stippe gebändigt
Karpfenangeln an der Elbe

Karpfenangeln für Anfänger

Gelegentlich mal einen Karpfen zu fangen, ist gar nicht so schwer, doch gezielt und regelmäßig kapitale Karpfen an Land zu ziehen ist fast schon eine Wissenschaft für sich, zumindest wenn man den Profis beim Fachsimpeln zuhört. Für den Anfang solltest Du es aber möglichst simpel halten.

Klassisches Karpfenangeln am Grund ist die am häufigsten praktizierte Technik und auch für Anfänger am besten geeignet. Eine Posen- oder Laufbleimontage und ein kräftiger Karpfenhaken bestückt mit Maiskörnern ist für den Fang des ersten Karpfens vollkommen ausreichend. Wenn man einige Erfahrungen gesammelt hat, dann ist es auch leichter, die Methode zu verfeinern. Viele Karpfenangler schwören natürlich auf Anfüttern, Boilies und schwere Selbsthakmontagen doch es gibt auch viele Angler, die regelmäßig Karpfen fangen und auf all diese Dinge verzichten.

Karpfenangeln für Kinder

Wenn Du deine Kinder für das Karpfenangeln begeistern möchtest oder sie bereits Interesse zeigen und Du mit ihnen angeln gehen möchtest, solltest Du ein paar Punkte beachten. Das selektive Angeln auf Karpfen mit Boilies, ist eine Methode, die sehr viel Geduld erfordert und vor allem größere Karpfen ans Band lockt. Wenn dann endlich mal ein Fisch beißt, ist wieder Ausdauer gefragt, denn so ein kampfstarker Koloss lässt sich nicht so leicht bändigen.

Deshalb ist es empfehlenswert mit Kindern das Karpfenangeln wie früher zu alten Zeiten zu betreiben. Einfache Posen- oder Grundmontagen mit Maiskorn sind vollkommen ausreichend und bringen deutlich mehr Aktion an der Rute. Die kapitalen Fische lassen sich am Rande des Futterplatzes auch mit einer Maiskette am Haar überlisten, dabei steigen ebenfalls Brassen, Schleien, Karauschen und andere größere Fische ein, sodass die Kinder auch die Biologie der Fische lernen können.

Hinweis: Bedenke die Größe, Kraft und Ausdauer deiner Kinder. Schwere Karpfenruten mit 3,6 Meter länge sind wohl kaum für Kids geeignet. Leichte Ruten bis 2,4 Meter sind handlicher und für den Jungangler leichter zu werfen. Hier gibts mehr Infos zur passenden Kinderangel.

Karpfenteichwirtschaft

Karpfen wurden bereits vor mehr als 2500 Jahren in Asiens gezüchtet. Auch dort wurden sie bereits in Teichen gehalten und zählen somit wohl zu den ältesten Zuchtfischen überhaupt. Im Laufe der Zeit wurde der Karpfen weltweit verbreitet und wird nun ist fast der Hälfte aller Länder gezüchtet. Grund für den Siegeszug des Karpfens sind seine besondere Anpassungsfähigkeit und seine geringen Ansprüche. Das macht es möglich ihn problemlos in kleinen Teichen zu halten. Außerdem wurde er vielerorts in natürliche Gewässer ausgesetzt.

In Europa wurde der Karpfen durch die Römer eingeführt. Sie finden sich in fast allen halbwegs passenden Gewässern Europas wieder. Sie sind von Natur aus wärmeliebende Kleintierfresser und bevorzugen eher ruhige bis mäßig fließende Gewässer. Ihre Wertschätzung und Robustheit waren die Gründe für eine frühe Domestizierung und Ausbreitung weit über ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet. In Europa entwickelte sich eine umfangreiche Karpfenteichwirtschaft, was sich in vielen historischen Teichanlagen vor allem bei Klöstern widerspiegelt. Aufgrund der damaligen Fastentradition, bei der das Fischessen aber möglich war, erlebte der Karpfen in Deutschland also einen richtigen Boom.

Auch heutzutage ist die Karpfenteichwirtschaft noch in Europa und Deutschland verbreitet vor allem in Franken und in der Lausitz oder in Polen und Tschechien. Dabei lieg die produzierte Menge in Europa stabil bei etwa 160.000 Tonnen. Der größte Anteil der Karpfenzucht liegt aber im asiatischen Raum vor allem in China. Insgesamt sind etwa 8 bis 9 % aller in Aquakultur erzeugten Süßwasserfische Karpfen.

Karpfen zubereiten

Der Karpfen ist ein hervorragender Speisefisch mit saftigem Fleisch und ordentlichen Filets. Leider sind im Fleisch auch einige Gräten, weshalb viele Angler von der Zubereitung etwas Zurückschrecken. Doch die mächtigen Filets bieten dicke grätenfreie Bauchlappen und größeren Gräten im Rückenfilet sind beim vorsichtigen Verzehr auch kein Problem. Karpfen lassen sich zudem sehr gut Räuchern. Dazu werden in der Regel Koteletts oder Filets in den Räucherofen gehängt.

Als Weihnachtsessen war Karpfen Blau lange Zeit sehr beliebt und diese Zubereitungsart ist noch heute in Bayern verbreitet. Die Zubereitung im Ofen oder gebratene Filets landen ebenfalls gerne auf dem Teller und auch als Räucherfisch eignet sich der Karpfen hervorragend. Hier findest Du eine Sammlung von Rezepten sowie Tipps und Tricks für die Zubereitung von Karpfen.

Forenthemen zur Karpfenzubereitung:

Von der Fischzucht bis auf den Teller  – Alles über Karpfen
Verschiedene Karpfenrezepte
Karpfen räuchern – anders als Forelle?
Ofenkarpfen mit Pilzsoße

Weitere Karpfenarten in den Gewässern?

In europäischen Gewässern finden sich folgende Arten mit dem Namen Karpfen, wobei diese Fische tatsächlich sehr unterschiedlichen Arten zugeordnet werden.

 

Der allseits bekannte Karpfen ist dabei nur der gemeine Karpfen. Die anderen Fischarten unterscheiden sich optisch zum Teil sehr. Allen gemeinsam sind ihre Ursprünge aus Asien.

Angelbücher über das Karpfenangeln

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Neues aus dem FHP Magazin

Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe