Schlagschnüre Grundlagen

Schlagschnüre: Grundlagenwissen

Schlagschnüre zum Angeln sind lange und starke „Vorfächer“ mit hoher Abriebsfestigkeit, um die beim Grundangeln auf Wels, Karpfen und beim Brandungsangeln zu erwartende Gefahr des Abrisses durch Hindernisse zu reduzieren. Dabei sollten Typ und Länge der Schlagschnüre auf Deine Angelmethode abgestimmt sein. Welche Schlagschnur Du brauchst und worauf Du bei der Verwendung einer Schlagschnur achten solltest, erfährst Du im folgenden Beitrag.

Welchen Zweck erfüllen Schlagschnüre?

Das Material der Hauptschnur wird beim Auswerfen und Ablegen über Grund durch die auftretenden Fliehkräfte und den Abrieb durch Unterwasserhindernisse oft stark beansprucht. Muschelbänke, Totholz und Steine können eine zu dünne Hauptschnur schnell verreiben und insbesondere geflochtene Hauptschnüre sind sehr empfindlich, sodass der Fisch mitsamt Montage verloren gehen kann. Das ist weder für den Fisch noch für den Angler gut. Ist die Abriebgefahr hoch, kommen entsprechend Schlagschnüre zum Einsatz.

Schlagschnüre sind verstärkte „Vorfächer“, die zwischen Haupt- und Vorfachschnur gebunden werden. Dabei sollte die Tragkraft der Schlagschnur die Tragkraft von Vorfach und Hauptschnur übersteigen und deutlich abriebfester sein. So kannst du auch dünnere Hauptschnüre verwenden, die oft beim Angeln vor allem bei höheren Distanzen angeraten sein können. Die Schlagschnur Stärken beim Angeln liegen je nach Einsatzzweck bei 0,3 – 1,2 mm. Die Schlagschnur Länge sollte dabei die 3 – 4 fache Länge der Angelrute messen, jedoch kann Sie auch länger sein. Das hängt von den Bedingungen vor Ort und der Angeldistanz ab. Eine Schlagschnur ist vor allem beim Karpfen– und Welsangeln bei Muschelbänken, Steinpackungen und Totholz wichtig, da es sich um schwere und kampfstarke Fische handelt.

Schlagschnüre beim Brandungsangeln

Beim Brandungsangeln sind oft weite Auswürfe erforderlich. Um die Belastung der Schnur zu reduzieren und einen Schnurbruch zu verhindern, werden hier monofile Schlagschnüre mit einer entsprechenden Dehnung verwendet. Diese puffert nicht nur den Wurf, sondern auch die Fluchten und Kopfstöße der Fische ab. Gerade wenn du einen dicken kämpferischen Fisch am Haken hast, wirst du das zusätzliche Spiel einer mit Dehnung ausgestatteten monofilen Schlagschnur schätzen.

Beim Brandungsangeln werden häufig “Taper Tip” Schlagschnüre verwendet, die sich konisch in Richtung Hauptschnur verjüngen, sodass der Verbindungsknoten dünn genug werden kann, um ein flüssiges Abrollen der Angelschnur beim Auswerfen zu gewährleisten. Taper Tips sind beim Brandungsangeln etwa 12 bis 15 m lang und werden mit einem Albright Knoten oder einem Clinch Schlagschnurknoten mit der Hauptschnur verbunden. Um Verhedderungen beim Auswerfen zu verhindern, sollte die Schlagschnur zudem unbedingt zur Schnurfassung der Rolle passen – die Rolle sollte keinesfalls überfüllt sein.




Video von RSR Baits TV

Schlagschnur beim Wels- und Karpfenangeln

Beim Wels- und Karpfenangeln werden vor allem Schlagschnüre verwendet, die als Snag Leader (Hindernis Vorfach) bezeichnet werden. Snag Leader sind abriebfeste Schlagschnüre ohne Memory Effekt, die das Risiko des Schnurbruchs durch Muschelbänke, scharfkantige Steine und Totholz reduzieren. Dabei kannst du sowohl gleichmäßige als auch getaperte Snag Leader verwenden. Als Richtwert sollte die Schlagschnur Länge das vierfache der Rutenlänge betragen. In hindernisreichen Gewässern mit bekannten, scharfkantiken Strukturen sollte sie besser 20 bis 30 m lang sein.

Schlagschnur beim Feederangeln

Beim Feedern sind, wie beim Brandungsangeln, teils hohe Wurfweiten und Tragkräfte erforderlich. Um einen Schnurbruch zu verhindern, werden beim Distanz Feedern ebenfalls monofile Schlagschnüre verwendet, die zur Hauptschnur hin verjüngt sein können. Ohne die Dehnung dieser Schlagschnur würde es beim Distanzfischen mit den hier meist verwendeten geflochtenen Hauptschnüre zu Komplikationen kommen. Somit hat die Schlagschnur neben dem Effekt der höheren Abriebfestigkeit auch einen Puffer Effekt.

Fazit

Schlagschnüre sind robuste monofile Schnüre, die zwischen Hauptschnur und Vorfach geschaltet werden. Beim Grundangeln verleihen sie Dehnung und einen Schutz vor Abrieb. Dabei können insbesondere beim Distanzfischen gerade aber auch verjüngende Schnüre verwendet werden, die beim Meeresangeln eine entsprechende Dehnung haben – und beim Karpfenangeln vor allem abriebfest sein sollten.

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Video: Basiswissen für Angler: Das Ruten-Wurfgewicht, Quelle: FHP/Fishpipe